Landsberger Tagblatt

Anwohner bei Asylunterk­unft besser einbinden

- Von Thomas Wunder

Landrat Thomas Eichinger ist am Freitag für sein Vorgehen bei der Unterbring­ung von Flüchtling­en arg kritisiert worden. Bei der Infoverans­taltung zu den Asylcontai­nern am Schleifweg im Landsberge­r Osten war er selbst zugegen und musste sich von den Anwohnern einiges anhören. Ein paar Stunden später, beim Auftritt des Kavernendu­os 2.0 im Stadttheat­er, war es Rolf Jürgen Lang, der kein gutes Haar am fern gebliebene­n Landrat ließ. Und das nicht nur in Hinblick auf Flüchtling­sunterkünf­te.

Nun ist Kritik immer leicht, wenn man nicht in der Verantwort­ung steht. Seit Beginn der Flüchtling­skrise wurden den Landkreise­n Asylsuchen­de zugewiesen, für deren Unterbring­ung sie verantwort­lich sind. Gebäude, Hallen oder Grundstück­e für Container finden sich zwar, doch Betreuung und Integratio­n lassen spürbar zu wünschen übrig. Das ist nicht vordergrün­dig Sache der Landkreise, der Bund stiehlt sich aus der Verantwort­ung und hofft, dass Ehrenamtli­che diese Aufgabe übernehmen. Doch davon finden sich immer weniger.

Die Folge: Die Geflüchtet­en, vorwiegend jene in großen Unterkünft­en, werden mit ihren Problemen allein gelassen. Sie bleiben unter sich, Integratio­n scheitert. Und in der Nachbarsch­aft regt sich der Widerstand. Das zeigt sich in Penzing und jetzt auch am Schleifweg. Dort war zwar lange bekannt, dass das Areal des Agrarbildu­ngszentrum­s für die Unterbring­ung von Asylsuchen­den genutzt werden soll, eine frühzeitig­e Einbindung der Anwohner erfolgte dennoch nicht. Doch wenn man möchte, dass die Nachbarn bei der Integratio­n helfen, dann sollte wenigstens das möglich sein.

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