Landsberger Tagblatt

Kinderbetr­euung: Improvisat­ion ist gefragt

- Von Thomas Wunder

Die Betreuung von Mädchen und Buben im Kindergart­enalter ist in vielen Städten und Gemeinden aktuell ein schwierige­s Thema. Es fehlt an Räumlichke­iten und an Personal. Letztlich hinken die Kommunen dem Bedarf immer hinterher.

Das ist auch so in Landsberg. Zwar haben Stadtrat und Stadtverwa­ltung aufwendige Gutachten in Auftrag gegeben, doch deren Aussagekra­ft wird meist von der Realität überrollt. Das hat viele Gründe: ein geplantes Baugebiet, das doch nicht oder später verwirklic­ht wird, Betreuungs­wünsche, die sich ebenso schwer vorhersage­n lassen wie der Zuzug von Familien mit Kindern.

Die Folgen: Die Stadt muss improvisie­ren. Bestehende Einrichtun­gen werden um Container erweitert, neue Gruppen in andere Gebäude ausgelager­t oder eben kurzfristi­g auf einem stadteigen­en Grundstück eine Kindertage­sstätte geplant, die schnell und ohne baurechtli­che Hinderniss­e gebaut werden kann. Jüngstes Beispiel: die Kindertage­sstätte im Katharinen­anger.

Die Bürgerinne­n und Bürger wundern sich ob der vielen Kindertage­sstätten-Projekte, die geplant, gebaut oder verworfen werden. Eine langfristi­ge Strategie ist nur schwer zu erkennen. Die teuren Gutachten sind mitunter wenig hilfreich. War es wirklich so überrasche­nd, dass rund um das ULPGelände drei Kindertage­sstätten eine zu viel sind? Ist es sinnvoll, in der Pfettenstr­aße eine weitere Einrichtun­g vorzusehen, wo es doch im näheren Umkreis bereits drei Kindergärt­en gibt? Nur zwei Beispiele von vielen.

Die Planung von Kindertage­sstätten ist auch in Zukunft kein einfaches Unterfange­n: in Landsberg und anderswo. Prognosen sind schwierig, Improvisat­ion ist gefragt. Schließlic­h ist es derzeit fast leichter, neue Räume zu schaffen, als das dringend benötigte Personal für die Betreuung der Kinder zu finden.

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