Kinderbetreuung: Improvisation ist gefragt
Die Betreuung von Mädchen und Buben im Kindergartenalter ist in vielen Städten und Gemeinden aktuell ein schwieriges Thema. Es fehlt an Räumlichkeiten und an Personal. Letztlich hinken die Kommunen dem Bedarf immer hinterher.
Das ist auch so in Landsberg. Zwar haben Stadtrat und Stadtverwaltung aufwendige Gutachten in Auftrag gegeben, doch deren Aussagekraft wird meist von der Realität überrollt. Das hat viele Gründe: ein geplantes Baugebiet, das doch nicht oder später verwirklicht wird, Betreuungswünsche, die sich ebenso schwer vorhersagen lassen wie der Zuzug von Familien mit Kindern.
Die Folgen: Die Stadt muss improvisieren. Bestehende Einrichtungen werden um Container erweitert, neue Gruppen in andere Gebäude ausgelagert oder eben kurzfristig auf einem stadteigenen Grundstück eine Kindertagesstätte geplant, die schnell und ohne baurechtliche Hindernisse gebaut werden kann. Jüngstes Beispiel: die Kindertagesstätte im Katharinenanger.
Die Bürgerinnen und Bürger wundern sich ob der vielen Kindertagesstätten-Projekte, die geplant, gebaut oder verworfen werden. Eine langfristige Strategie ist nur schwer zu erkennen. Die teuren Gutachten sind mitunter wenig hilfreich. War es wirklich so überraschend, dass rund um das ULPGelände drei Kindertagesstätten eine zu viel sind? Ist es sinnvoll, in der Pfettenstraße eine weitere Einrichtung vorzusehen, wo es doch im näheren Umkreis bereits drei Kindergärten gibt? Nur zwei Beispiele von vielen.
Die Planung von Kindertagesstätten ist auch in Zukunft kein einfaches Unterfangen: in Landsberg und anderswo. Prognosen sind schwierig, Improvisation ist gefragt. Schließlich ist es derzeit fast leichter, neue Räume zu schaffen, als das dringend benötigte Personal für die Betreuung der Kinder zu finden.