Großer Andrang beim Open Stage
Die zweite Auflage der Veranstaltung an den Beruflichen Schulen in Landsberg hat viel zu bieten. Bildende Kunst, Tanz, Poetry-Slam sind zu sehen und zu hören.
Der große Erfolg im vergangenen Jahr, als die Beruflichen Schulen Landsberg (BSL) zum ersten Mal alle Interessierten zur „Open Stage“, zu einer abendfüllenden offenen Bühne einluden und damit für Begeisterung sorgten, ermutigte die Organisatoren, es erneut zu wagen. Die Veranstaltung war erneut nicht nur gefragt. Vielmehr tummelte sich wesentlich mehr Publikum in der Aula und auf den umlaufenden Galerien.
Entsprechend begeistert äußerte sich Mitorganisatorin und Elternbeiratsvorsitzende Gabriele Uitz und das nicht nur über den großartigen Publikumszuspruch. „Heuer sind zum ersten Mal Berufsschulklassen dabei“, erzählte Uitz begeistert. Die Veranstaltung war ähnlich gestrickt wie beim ersten Mal und auch etliche Wiederholungstäter traten erneut auf.
Start war im Eingangsbereich des Neubaus, wo bildende Kunst ausreichend Platz für ihre Präsentation vorfand. Ziemlich beeindruckend, was Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich Gestaltung an Malerei, Fotografie und Skulptur hier zeigten. Es gab farbund proportionsgetreu, fast fotografisch wirkendes Gemaltes, wunderbare Bleistift/Tuschezeichnungen von Charakterköpfen, malerisch sichtbar gemachte Geflügelte Worte. Ausgestellt waren aber auch farbexplosive Abstraktionen und albtraumartige Darstellungen, beängstigende Zukunftsvisionen.
Auf dem Weg zur Aula, zur offenen Bühne, verbreitete weitere Kunst hervorragende Düfte: Die Berufsvorbereitungsklassen hatten gemeinsam mit „Küchenchef“Andreas Ufer Wraps, Linseneintopf und leckere Baguettes zur Stärkung vorbereitet.
In der Aula war es schnell richtig voll und die Stimmung war bestens. Lehrerinnen- und LehrerChor mit Band eröffneten die offene
Bühne – mit „Heidi“und „Django 3000“. Wer nun glaubte, die beiden Figuren würden nicht zusammen passen, der wurde eines Besseren belehrt.
Erste Höhepunkte waren gleich K-Pop-Dance mit den Raging Roses und Manfred Eggensbergers Musikklasse, die zeigte, wie viel Spaß und Freude Singen in der
Gruppe bereiten kann. Der „Nachhaltigkeits-Rap“regte zum Nachdenken an. Dabei bekam das Publikum als erstes die neueste Aktion aus dem Grünen Kreis der Schule präsentiert. Schülerinnen und Schüler aus der Berufsvorbereitungsklasse hatten einen vorhandenen Schrank zum „Tauschschrank“aufgehübscht und zukunftstauglich gemacht. Die Idee dahinter ist, dass jeder, der etwas übrig hat oder nicht mehr benötigt, dies in den Schrank legt. Dass „Etwas“wartet hier auf jemand, der gerade dieses Ding benötigt.
Darauf folgte der Zukunfts-Rap mit Textzeilen zur weltweiten Plastikschwemme, Trends hinterherlaufen, Wälder abholzen und so weiter.
Slammer Lennard Haas präsentierte als ersten von mehreren einen Text, den er in der siebten Klasse bereits verfasst hat und in dem er sich mit nicht immer verständlichen Dingen der Schulzeit beschäftigte. Line Dance wurde bei der ersten Open Stage bereits bejubelt. Das war aktuell nicht anders, gefühlt hatten sich die mittlerweile sieben Damen aus dem Bereich Schülereltern sogar weiter entwickelt.
Begeisterung gab es auch für das Partisanenlied „Bella Ciao“, bei dem verschiedene Schülerinnen aus der Berufsintegrationsklasse solistisch in Erscheinung traten. Zum Laufsteg taugte der Bühnenumlauf ebenfalls: Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Gestaltung machten eine Fashion Show mit in der Textilwerkstatt gefertigten, verrückt-fantastischen Klamotten. Dazwischen war etliches an Sologesang geboten, wobei junge Sängerinnen und Sänger mit sehr gut ausgebildeten Stimmen glänzten.
Und ganz neu: Einige der ausgestellten Kunstwerke wurden amerikanisch versteigert und wechselten mit dem jeweils ausgelösten Pausengong ihre Besitzer. Was sonst noch auffiel: Die vielen anwesenden Schülerinnen und Schülern feierten nicht nur alle Auftretenden, sondern vor allem auch sich selbst und ihre Schule. Da hatte Moderatorin Gabriele Uitz zuweilen ihre liebe Not, sich mit ihrer Stimme durchzusetzen.