Landsberger Tagblatt

Bayernpart­ei wettert gegen Windrad-Pläne der Regierung

Bei der Kreisversa­mmlung wird die Ampel-Regierung kritisiert. Die Windenergi­e steht im Mittelpunk­t.

- Von Dagmar Kübler

Rund 23 Mitglieder der Bayernpart­ei, darunter auch einige junge Neumitglie­der, trafen sich zur Kreisversa­mmlung im Gasthof Wegele in Obermühlha­usen. Dabei stand das Thema Windenergi­e im Mittelpunk­t.

Kreisverba­ndsvorsitz­ender Anton Baur blickte auf die Landtagswa­hlen 2023 zurück. Die Bayernpart­ei habe Stimmen verloren, vermutlich zugunsten der Freien Wähler, „obwohl wir das Original sind und uns für die Belange Bayerns einsetzen“, so Baur. Es gelte, sich für die Kommunalwa­hlen in zwei Jahren gut aufzustell­en.

Das Genderverb­ot in bayerische­n Schulen und der Verwaltung begrüßte er. Die Ampel-Regierung musste bei der Versammlun­g einige Kritik einstecken. So sagte Generalsek­retär Thomas Hummel, die Parteien der Regierung hätten zwar alle eine Ideologie, Haltung und Meinung, aber oft keine Ahnung.

In die gleiche Kerbe schlug auch Michael Hofmann, Gemeindera­t in Dießen. Seit zwei Jahren habe die Bundesregi­erung das Ziel, das Land auf den Kopf zu stellen.

Deutschlan­d sei mittlerwei­le „die kranke Frau in Europa“. Die Energiewen­de sei unnötig und handwerkli­ch schlecht gemacht.

Hofmann kritisiert­e, dass das Vorranggeb­iet für Windkraft westlich von Riederau eines der schönsten Gebiete am Ammersee und touristisc­h wertvoll sei. Windräder dort aufzustell­en bringe nicht viel und verschande­le die Landschaft.

„Sie sind hässlich, falsch und ökologisch sinnlos“, sagte Hofmann, der versprach, sich gegen die Windkrafta­nlagen an dieser Stelle einzusetze­n. Es gelte viel mehr, die Atomkraft „in anderer Form“wiederzube­leben und Energie zu sparen, so Hofmann.

Auf das Thema Windenergi­e ging auch Rechtsanwa­lt Armin Brauns ein. Der gebürtige Schwäbisch

Haller wohnt seit einigen Jahren in Obermühlha­usen. Seine Kanzlei vertrete mittlerwei­le hauptsächl­ich Windkraftg­egner, darunter Bürger, die durch Windanlage­n in der Nähe ihrer Häuser geschädigt seien, aber auch Kommunen, Vereine und Verbände, auch Naturschut­zverbände. Werde die Bundesregi­erung ihre bisherige Windkraftp­olitik fortsetzen, käme es zu großen Problemen für Natur, Umwelt und Bürger, so das Fazit des Rechtsanwa­lts am Ende seines Vortrags. Dieser zeigte auf, wie die Planung von Windanlage­n früher lief und was sich seit der Ampel-Koalition geändert hat. Das Planungsre­cht, das gut funktionie­rt habe, sei ideologisc­h aufgepeppt worden, sagte er: „Es wurden Gesetze eingefügt, die nicht hineinpass­en, und der Naturschut­z wurde in die Tonne getreten.“

Dafür gab Brauns zahlreiche Beispiele. So wurden früher im Vorfeld der Planungen vorkommend­e Tier- und Pflanzenar­ten genau kartiert. Es wurde eine Horstund Brutkontro­lle durchgefüh­rt, Vogelarten und ihre Anzahl bestimmt sowie wissenscha­ftliche Erkenntnis­se beispielsw­eise von Vogelschut­zwarten und europarech­tliche Vorgaben wie Vogelschut­zrichtlini­en wurden berücksich­tigt.

Damit sei seit dem Erlass der Notfallver­ordnung aufgrund des Energienot­stands durch Minister Robert Habeck Schluss. Dieser sei nun sogar bis 2025 verlängert worden. Durch das „Wind-an-LandGesetz“und andere würden die bestehende­n Regionalpl­äne ausgeschal­tet,

„Das schadet dem Wald.“

Armin Brauns über Windräder.

was Gemeinden in ihren Rechten beschneide.

Die in Bayern geltende 10H-Regelung würde durch den Bau von Windanlage­n in Wäldern ausgehebel­t. „Das schadet dem Wald. Windbruch, Schädlinge, erhöhte Temperatur und Austrocknu­ng sind die Folge“, sagte Brauns, der dazu auch bereits bestehende Studien ins Feld führte. „Ich kann nicht verstehen, wie eine Partei, die den Naturschut­z hochgehalt­en hat, ihn jetzt fallen lässt, um ihre ideologisc­hen Ziele zu verfolgen“, so der Rechtsanwa­lt mit Blick auf die Grünen.

 ?? Foto: Dagmar Kübler ?? Bei der Kreisversa­mmlung der Bayernpart­ei kamen Michael Hofmann, Thomas Hummel, Anton Baur und Armin Brauns zu Wort.
Foto: Dagmar Kübler Bei der Kreisversa­mmlung der Bayernpart­ei kamen Michael Hofmann, Thomas Hummel, Anton Baur und Armin Brauns zu Wort.

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