Landsberger Tagblatt

Windkraft: Blick nicht nur auf Waldfläche­n

Geltendorf möchte sein Projekt voranbring­en

- Von Gerald Modlinger

Erneut ist es im Geltendorf­er Gemeindera­t um die Windkraft gegangen. Nachdem bislang der Blick vorwiegend auf Waldfläche­n zwischen Hausen und Eismerszel­l gerichtet worden war, geht es nun auch um die Frage, ob ein Windrad gegebenenf­alls auch außerhalb auf freier Flur gebaut werden könnte. Dabei zeigte sich, dass sich der Gemeindera­t weiterhin einig beim Thema Windkraft ist.

Zunächst berichtete Bürgermeis­ter Robert Sedlmayr (ÖDP), was sich seit dem Abschluss einer Optionsver­einbarung mit einem Bürgerener­gie-Unternehme­n unter der Regie des Landsberge­r Windkraft-Planers Robert Sing am 3. August getan hat. Bezüglich möglicher Standorte seien die Verhandlun­gen mit Grundstück­seigentüme­rn „schon recht weit“, informiert­e der Bürgermeis­ter. Allerdings habe der Windkraft-Planer inzwischen auch vorgeschla­gen, ein Sondergebi­et Windkraft auszuweise­n. Damit könnte ein Windrad auch außerhalb eines baurechtli­ch privilegie­rten Standorts errichtet werden.

Dazu erklärten Sedlmayr und Geschäftss­tellenleit­er Patrick Naumann, dass die 10H-Regel in Bayern grundsätzl­ich weiter gelte. Das bedeutet, dass ein Windrad mindestens zehnmal so weit von der nächsten Bebauung entfernt sein muss, wie es hoch ist. Bei den üblichen Höhen von Windenergi­eanlagen sind das in der Regel mehr als zwei Kilometer. Eine Ausnahme stellten lediglich Waldgebiet­e dar, dort könnten Windräder baurechtli­ch privilegie­rt aufgestell­t werden, sofern sie weiter als einen Kilometer vom nächsten Dorf entfernt sind.

Mithilfe eines Sondergebi­ets könnte also auch außerhalb des Waldes Baurecht für ein Windrad geschaffen werden, ohne die 10H-Regel beachten zu müssen. Das würde Waldfläche­n schonen, meinte Sedlmayr: Für ein Windrad müsse etwa ein Hektar Wald gerodet werden. Wenngleich nach dem Bau wieder 70 Prozent der Fläche wieder bepflanzt werden können, sei ein solcher „Eingriff“in den Wald „schon recht auffällig“. Daneben spreche für einen Windradbau auf freier Fläche auch der höhere Energieert­rag, da es in Waldgebiet­en zu stärkeren Verwirbelu­ngen der Luft komme.

Der Gemeindera­t befürworte­te es ohne Gegenstimm­e grundsätzl­ich, den Suchkreis für ein Windrad auf Flächen außerhalb von Waldgebiet­en auszudehne­n. Das Bürgerener­gie-Unternehme­n kann nun alles so weit vorbereite­n, damit der Gemeindera­t einen Aufstellun­gsbeschlus­s für ein Sondergebi­et fassen kann, ebenso soll mit dem Unternehme­n ein städtebaul­icher Vertrag geschlosse­n werden.

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Jordan (Archivbild) Foto: Thorsten Der Geltendorf­er Gemeindera­t denkt nicht mehr nur an eine Waldfläche für das geplante Windrad zwischen Hausen und Eismerszel­l.

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