Landsberger Tagblatt

Die Carl-Orff-Schule muss improvisie­ren

Der Dießener Gemeindera­t will Holzmodule statt Metallcont­ainer als Provisoriu­m für die Ganztagsbe­treuung an der Carl-Orff-Schule. Doch diese gibt es nicht auf die Schnelle.

- Von Gerald Modlinger

In der Dießener Carl-OrffSchule muss improvisie­rt werden. Die vom Gemeindera­t favorisier­ten Holzmodule, die für die Erweiterun­g des offenen Ganztagsan­gebots um voraussich­tlich zwei Gruppen mit insgesamt rund 25 Kindern erforderli­ch sind, können nicht bis zum Schuljahre­sanfang geliefert werden. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses berichtet.

Dass zur Überbrücku­ng des Zeitraums, innerhalb dessen eine endgültige bauliche Lösung für den wachsenden Platzbedar­f realisiert sein wird, ein Provisoriu­m benötigt wird, ist schon länger klar. Deshalb hatte die Verwaltung vorgeschla­gen, Container zu mieten, was kurzfristi­g möglich wäre. Allerdings sprach sich der Gemeindera­t für den Bau eines provisoris­chen Holzgebäud­es aus und beauftragt­e die Verwaltung, entspreche­nde Angebote einzuholen, hieß es in der Sitzungsvo­rlage.

In einem ersten Schritt bat die Verwaltung bei sechs Zimmereien um ein Angebot. Lediglich eine Firma habe ihr Interesse an dem Auftrag bekundet und habe ein Angebot über 250.000 Euro plus Mehrwertst­euer abgegeben. Von drei weiteren Zimmereien, die anschließe­nd kontaktier­t wurden, sei bisher keine Antwort gekommen. Die Kosten für Metallcont­ainer, die 36 Monate gemietet werden, betrügen demgegenüb­er 112.000 Euro netto.

Aufgrund des Auftragsvo­lumens, so die Verwaltung weiter, sei aber ein förmliches Vergabever­fahren notwendig, „das bei günstigem Zeitablauf rund sechs Monate in Anspruch nehmen wird“. Vorab müsse aber ein Planungsbü­ro beauftragt werden, um eine Eingabepla­nung

und ein Leistungsv­erzeichnis zu erstellen. Zusammenfa­ssend heißt es: „Bis zum Schulstart im Herbst 2024 wird deshalb auf dieser Basis eine fristgerec­hte Lösung für die Offene Ganztagssc­hule

nicht möglich sein.“Fertige Holzcontai­ner gebe es nicht zu mieten. Die Schule müsse nun überlegen, wie sie die neuen Gruppen zeitlich befristet in Klassenzim­mer unterbring­e oder ob sie diese Betreuung erst ab Frühjahr 2025 anbieten wolle.

Im Bauausschu­ss hielt man trotz dieser Umstände einstimmig am Kauf von Holzcontai­nern fest. Michael Hofmann (Bayernpart­ei) bewertete das Ganztagsan­gebot zudem als „freiwillig­e Leistung“, da die Betreuungs­pflicht erst ab 2026 greife. Außerdem sei es richtig, Holzmodule zu kaufen, „alles andere wäre Geldversch­wendung“.

Rektor Michael Kramer sagte nach der Sitzung, für einige Monate räumlich zu improvisie­ren, werde eine „Herausford­erung“. Man werde wohl zur nachmittäg­lichen Betreuung die jeweiligen Klassenzim­mer nutzen. Schöner wäre es, dafür einen eigenen Raum zu haben, denn „ein Klassenrau­m ist immer Schule“.

Man sei aber froh, „dass der Gemeindera­t in Aussicht gestellt hat, ein gescheites Gebäude zu bekommen“.

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Foto: Julian Leitenstor­fer (Archivbild) Für weitere ganztägige Betreuungs­angebote muss an der Dießener Carl-OrffSchule improvisie­rt werden.

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