Was die Klimaagentur für die Energiewende beitragen will
Seit einem Jahr ist die Klimaagentur der Landkreise Fürstenfeldbruck, Landsberg und Starnberg tätig. Geschäftsführer Andreas Weigand legt dar, wie das interkommunale Unternehmen arbeitet.
Was ist die Klima- und Energieagentur?
Andreas Weigand: Die Energieagentur Klima³ ist ein Gemeinschaftsunternehmen der drei Landkreise Fürstenfeldbruck, Starnberg und Landsberg. Gegründet wurde die gemeinnützige GmbH nach Beschluss durch die Kreistage im Herbst 2022. Nach einer Organisationsund Aufbauphase haben wir im Frühjahr 2023 unsere Arbeit aufgenommen.
Welche Aufgaben hat die Klimaund Energieagentur?
Weigand: Zu unseren Kernaufgaben gehört die Beratung rund um die Themen Energiewende und Klimaschutz. Dabei sind wir nicht nur Ansprechpartner für Privathaushalte, sondern unterstützen insbesondere die Kommunen mit Strategieberatung und Prozessbegleitung bei der Umsetzung von deren Energieund Wärmewendeprojekten.
Worauf liegt der Fokus?
Weigand: Der Fokus liegt derzeit auf der kommunalen Wärmeplanung, zu der die Kommunen und Städte durch das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet sind. Perspektivisch wird auch die Begleitung von Unternehmen bei Effizienz- und
Energieeinsparmaßnahmen zu unseren Aufgaben gehören. Letztlich werden wir alle gemessen an gebauten Windrädern und Solaranlagen, eingebauten Wärmepumpen, umgesetzten Wärmenetzen und sanierten Gebäuden. Als Agentur wollen wir Projekte auf den Weg bringen und begleiten. Wir sprechen mit vielen engagierten Menschen. Die wollen wir mit den Machern
zusammenbringen, um endlich in die Umsetzung zu kommen.
Mit der Lena gibt es im Landkreis bereits eine Anlaufstelle für Energiefragen. Was unterscheidet Klima³ von Lena und wo liegen die Zuständigkeiten?
Weigand: Lena wurde als Verein vor zehn Jahren als Maßnahme aus dem Klimaschutzkonzept des
Landkreises Landsberg gegründet, um die Energiewende vor Ort aktiv mitzugestalten, und arbeitet ehrenamtlich. Angesichts der wachsenden Aufgaben stoßen ehrenamtliche Vereine allerdings an ihre Grenzen. Dann sind wir als Energieagentur gefragt. Wichtig ist, dass wir zusammen auf das Ziel „Klimaneutralität bis 2040“hinarbeiten. Dazu planen wir gemeinsame Projekte und Veranstaltungen, wie die Vortragsreihe „Mein Wärmeprojekt“, die Lena mit Unterstützung von Klima³ im vergangenen Herbst in verschiedenen Orten im Landkreis Landsberg angeboten hat.
Viele Menschen sind angesichts steigernder Energiekosten und der öffentlichen Diskussion um das sogenannte Heizungsgesetz verunsichert. Was raten Sie?
Weigand: Das Gebäudeenergiegesetz sieht den schrittweisen Umbau der Wärmeversorgung vor. Dieser Schritt ist unumgänglich, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen. Denn der Wärmesektor ist einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen. Aber es muss niemand in Panik verfallen, denn der Gesetzgeber hat Übergangsfristen gesetzt und bietet für viele Maßnahmen Förderprogramme an. Einen
ersten Überblick finden Interessierte zum Beispiel auf unserer Homepage www.klimahochdrei.bayern/buergerinnen.
Kann man sich bei Ihnen auch individuell beraten lassen?
Weigand: Um eine individuelle Einschätzung zu bekommen, ob und was mit der Heizung passieren muss, wo Sanierungsbedarf herrscht oder welche Fördermittel es gibt, empfiehlt es sich, einen Termin bei der Energieberatung unter Telefon 08193/31239-11 zu vereinbaren. Die Beratung, die wir in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Energieberatung anbieten, ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos. Auch sogenannte Vor-Ort-Checks können hier vereinbart werden. Aufgrund der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fällt lediglich ein Eigenanteil von 30 Euro an.