Landsberger Tagblatt

„Ich bin bekannt für meinen struppigen Style“

An Ostern ist bei Floristin Sandra Janicher aus Hurlach Hochsaison. Besonders gefragt sind Kränze und Sträuße. Die 27-Jährige bietet zudem Kurse, in denen Teilnehmer­innen das Binden lernen.

- Von Dagmar Kübler

Frische, fröhliche Farben und lieblicher Blumenduft – genau das ist es, was viele Menschen jetzt brauchen, um einen Kontrast zum Winter zu setzen. Wer die Tür zu Sandra Janichers Blumenlade­n öffnet, wird sofort von beidem umgeben. Viele handwerkli­ch gebundene Kränze und kreative Blumengest­ecke warten darauf, auf dem Ostertisch den Glanzpunkt zu setzen. Vor drei Jahren hat die Hurlacheri­n ihren Laden in der stilvoll umgebauten Garage in ihrem Haus eröffnet. Gelernt hat sie ihr Handwerk in Augsburg – und schnell ihren eigenen Stil entwickelt. Dieser ist schlicht, Glitzer und Glimmer sucht man vergebens. Dafür versprühen natürliche Materialie­n ihren Charme.

Bei Janicher darf dieser wild sein. „Ich bin bekannt für meinen struppigen Style“, sagt sie und deutet auf einen aus Ästchen geflochten­en Osterkranz, aus dem Thymian, Lavendel und Olivenzwei­ge wild herausrage­n. In der Mitte lugt ein goldener Hase hervor, umringt von Wachteleie­rn und getupften, kleinen Federn – typische Accessoire­s in der Osterflori­stik. Dekoriert ist das Arrangemen­t in einem geflochten­en Korb. Daneben liegt ein üppig bestückter Kranz mit einem Windlicht mit Kerze in der Mitte. Besonders auffällig sind hier die mit Flechten besetzten Zweige, die mit ihrem Grau-Grün eine besondere Harmonie zum Eukalyptus eingehen. Besonders gut passen dazu das rosefarben­e Schleierkr­aut und die Staticien, neben getrocknet­en Mohnkapsel­n

und kuschelig-weichem Trockengra­s. Besonders gern bindet die 27-Jährige mit Kräutern, die sich ihren Sommerduft bewahrt haben. Zeit dazu findet sie vormittags, wenn ihre drei Kinder in Schule beziehungs­weise Kindergart­en sind. Dann fertigt sie nicht nur für ihren Laden, der immer samstags von acht bis zwölf Uhr geöffnet ist – zu Ostern zudem am Gründonner­stag von 15 bis 18 Uhr –, sondern auch für den Hurlacher Dorfladen und einen Hofladen in Inningen. Dann findet sie auch Zeit und Muße, die Dekoration­en für Hochzeiten vorzuberei­ten, Trauerkrän­ze zu binden – und die vielen Bestellung­en, die sie online erhält, anzufertig­en und zu verschicke­n.

Über die sozialen Medien hat sich die Floristin einen Absatzmark­t erschlosse­n, der weit über die Region hinausgeht. Da besonders Kränze stark nachgefrag­t werden, bietet sie regelmäßig auch Kurse zum Kranzbinde­n an, die immer schnell ausgebucht sind. Binden scheint eine typisch weibliche Beschäftig­ung zu sein: „Bisher hatte ich noch keinen Mann in meinen Kursen“, sagt Janicher und schmunzelt. Was wäre Ostern ohne Eier? Diese finden sich in vielen Arrangemen­ts, getupfte kleine Wachteleie­r, Eierschale­n oder auch mal ein großes Straußenei. Palmkätzch­enzweige stehen in einem Korb auf dem Holztisch in der Ladenmitte, daneben ein wild aus Gräsern gebundenes Nest mit Eiern. Und natürlich gibt es große Auswahl an Schnittblu­men und die farbenfroh­en Frühlingsb­lumen wie Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Ranunkel, Sandra Janichers Lieblingsb­lumen.

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Rudnik Fotos: Christian Sandra Janicher bietet besonders viele neutrale Gestecke an, die sich an natürliche­n Materialie­n orientiere­n.
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Frühlingsg­estecke sorgen für Farbtupfer am Ostertisch.
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Eier in verschiede­nen Größen kommen zum Einsatz.
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Die Hurlacher Floristin bietet Kundinnen und Kunden auch Kurse an.

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