Er bleibt!
Xabi Alonso erteilt all den prominenten Vereinen eine Absage, die um ihn warben. Er sieht seine Mission als Trainer von Bayer Leverkusen noch nicht als erfüllt an.
Leverkusen Seinen Verbleib in Leverkusen verkündete Xabi Alonso lieber auf Englisch. „Ich bin hier am richtigen Ort. Ich bleibe bei Bayer 04“, sagte der Spanier. Vor allem auch mit Blick auf die kommenden wichtigen Wochen beendete Alonso am Freitag die seit Monaten anhaltenden Spekulationen über seine Zukunft. „Die internationale Pause jetzt war ein guter Zeitpunkt, um etwas zu reflektieren und eine Entscheidung zu treffen“, meinte Alonso. „Jetzt liegen alle Karten auf dem Tisch und wir können Vollgas geben.“
Zu den Bayern jedenfalls oder nach Liverpool, wo die schwierige Nachfolge vom ikonisch verehrten Jürgen Klopp jeden neuen Coach erdrücken könnte, mochte Alonso in diesem Sommer noch nicht gehen. „Ich spüre, dass mein Job hier noch nicht zu Ende ist“, sagte der 42 Jahre alte Baske stattdessen. Die Leverkusener hat er seit Oktober 2022 vom Bundesliga-Abstiegskandidaten wieder zu einem nationalen Schwergewicht geformt. Meisterschaft, DFB-Pokal, Europa League – in allen drei Wettbewerben sind für den in dieser Saison noch unbesiegten Werksklub noch Titel möglich.
Alonso ist binnen anderthalb Jahren als Trainer so groß geworden, dass die Konkurrenz das Nachsehen hat. Dem offenen Werben des deutschen Rekordmeisters FC Bayern erteilte der Trainer vom Bundesliga-Spitzenreiter durch seine Ankündigung ebenso eine
Absage wie dem FC Liverpool. Alonso bleibt lieber noch mindestens ein Jahr in Leverkusen, wo er wichtige Dinge meist lieber auf Englisch als Deutsch erklärt: „Ich will hier weiter wachsen.“
Um dann spätestens 2026 – so lange läuft sein Vertrag bei Bayer noch – das Nonplusultra des Fußballs zu übernehmen: Real Madrid? Dort steht Carlo Ancelotti ebenfalls noch bis 2026 unter Vertrag. Auch die Königlichen, wo Alonso einst wie in Liverpool und bei den Bayern als Spieler glänzte, sehen im ehemaligen Weltklassespieler einen potenziellen künftigen Coach vom selben Format.
Der frühere Welt- und Europameister hatte etlichen Topklubs in den vergangenen Monaten gute Gründe gegeben, ihn als Trainer holen zu wollen. „Wir würden ihn gerne verpflichten“, bestätigte Bayern Münchens noch immer einflussreiche Ehrenpräsident Uli Hoeneß erst am Donnerstag dem Bayerischen Rundfunk. Schon dabei räumte Hoeneß indes ein, dass dies schwierig werden könnte. Eine Rückholaktion von Alonso sei „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“, sagte der 72-Jährige.
Die Liga führen die Leverkusener mit zehn Punkten Vorsprung auf die Bayern an, im Pokal ist Bayer favorisiert und steht zudem im Viertelfinale der Europa League. „Der April und der Mai sind die entscheidenden Monate für uns“, meinte Alonso, der auch die wertvolle Erfahrung künftiger Champions-League-Spiele mit Leverkusen weiter nutzen möchte. Auch für seine Spieler, die unter ihm noch einmal deutliche Leistungssprünge machten, dürfte die Entscheidung wertvoll sein. (dpa)