Unterhaltung im Großformat
Zahlreiche Ehrungen sowie viel Musik und Kultur gab es bei der Scheuringer Blaskapelle.
Die Trachtenkapelle Scheuring bot vor Kurzem unter der Leitung von Dirigentin Elfi Eisele, Unterhaltung im Großformat. Nicht nur die ausgewählten Stücke fielen mit einer Spielzeit von größtenteils neun bis 15 Minuten aus der Norm. Auch die in Summe 230 Jahre aktiven Musizierens, für die Bernhard Weinberger, im Namen des Musikbunds von Ober- und Niederbayern (MON) und des Bayerischen Blasmusikverbands (BBMV) Ehrungen überreichen durfte, können sich sehen lassen. Vor allem, da sich diese enorme Zahl gerade einmal auf sieben Musikerinnen und Musiker aufteilt.
Julia Bartelsen, Anna Lacher und Larissa Mayer erhielten die Ehrennadel in Bronze vom MON für 15 Jahre. Verena Lichtenstern wurde von der Kapelle für 30 Jahre aktives Musizieren mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die „Urgesteine“Manfred Freudenthaler und Siegfried Schüßler musizieren bereits jeweils seit 50 Jahren, Michael
Eisele sogar bereits seit 55 Jahren, was jeweils vom BBMV mit einer Ehrennadel und einem Ehrenbrief gewürdigt wurde.
Vanessa Riedmair legte erfolgreich die D2-Prüfung auf dem Saxofon ab und wurde dafür vom MON mit dem silbernen Musikerleistungsabzeichen
ausgezeichnet. Neben den Jubilaren wurde das größte und schwerste Instrument der Blasmusik, die Tuba, in den Fokus gerückt. Kein Zufall, denn 2024 wurde die Tuba zum Instrument des Jahres gewählt. Normalerweise in der hintersten Reihe versteckt, durfte Eva Thoma als Solistin an vorderster Front zeigen, was man diesem rund zwölf Kilogramm schweren Blech-Monstrum, mit Geschick und gutem Lungenvolumen, entlocken kann.
Die Solisten Roland Neumair am Tenorhorn und Matthias Maisterl an der Trompete widmeten ihr „Bohemian Lovers“dem im Oktober verstorbenen Musikerkamerad Edmund Wiedemann. „Mundl, der hier ist nur für Dich“, bekräftigte Sylvia Nawratil, die durchs Programm führte.
Dazwischen gab es jede Menge Kultiges und Kultur. Dass sich Kaiserin Sissi, altgriechische Volkstänze, karibische Rhythmen, orientalische Melodien, Filmmusik aus den Rocky-Boxfilmen und die Spider Murphy Gang nicht widersprechen, sondern zu einem wunderbar abwechslungsreichen Konzertprogramm verschmelzen können, wurde an diesem Abend mit der „Kult(Tour) XL“unterhaltsam unter Beweis gestellt. (AZ)