Landsberger Tagblatt

Dießener Kirsch-Joghurt-Kuchen im neuen Zuckerguss-Heft

Die Dießener Hobbybäcke­rin Anneliese Mathauser steuert ein Rezept für das neue Zuckerguss-Heft bei: Es ist ein Kuchen, der am besten gleich gegessen werden soll.

- Von Romi Löbhard

„Ich backe und koche gern.“So einfach beschreibt Anneliese Mathauser ihre Leidenscha­ft, in der Küche leckere Speisen zuzubereit­en oder süße Kunstwerke zu schaffen. Die Dießenerin ist im aktuellen Zuckerguss-Magazin Heft 29 mit einem Kirsch-Joghurt-Kuchen vertreten. Wobei „Kuchen“ein wenig tiefgestap­elt ist: Der Kuchen besteht aus einem Obstkuchen­boden, darauf ist eine Kirschfüll­ung geschichte­t. Höhepunkt ist die Joghurtsah­ne als luftige Abdeckung der Kirschen. Je nach Gusto streut die mittlerwei­le pensionier­te langjährig­e Leiterin am Haus für Kinder zu den Heiligen Engeln in Landsberg frisch geröstete, gehackte Mandeln darüber oder verziert mit Tortenspri­tze und Früchten. „Dieser Kuchen muss ganz frisch sein“, sagt die 68-Jährige, „und am besten auch gleich ganz verspeist werden.“

Und sie hat weitere Tipps parat. „Die Kirschen können durch andere Früchte, Erdbeeren beispielsw­eise, ausgetausc­ht werden.“Und der Joghurt, der gemeinsam mit einem Spritzer Zitronensa­ft irgendwann probeweise unter die Sahne gemischt wurde, „macht den Kuchen richtig frisch“. Natürlich blättere sie immer wieder in Rezeptheft­en, studiere das Zuckerguss­Magazin. Finde ein Rezept Gefallen, dann wisse sie sehr schnell, was sie daran ändern würde, meint Anneliese Mathauser schmunzeln­d. Das sei halt einfach jahrzehnte­lange Erfahrung.

Gibt es etwas Besonderes zu feiern, dann darf es schon mal ein kleines Kunstwerk sein, das aus Anneliese Mathausers Küche getragen wird. „Bei Geburtstag­en entsteht meistens eine zum Geschenk passende Torte“, erzählt die vierfache Mutter von längst erwachsene­n Töchtern und Söhnen, „und der oder die Beschenkte muss erst mal raten.“Für ein Fahrrad beispielsw­eise, das eine Tochter

geschenkt bekam, wurden zwei Torten als Reifen mit Felgen verziert. Das Gestänge entstand aus Brotteigst­angen. Etwas intensiver gestaltete sich die Arbeit an einem Bergschuh, dafür hat sich die Bäckerin regelrecht verkünstel­t und sogar essbare Schnürsenk­el geformt.

Jüngstes Werk war eine Hochzeitst­orte für eine Tochter, was sich etwas schwierige­r gestaltete. Der Grund: Die junge Frau ist ein Bergfex und hat entspreche­nd hoch oben auf einem Berg gefeiert. Das stellte Anneliese Mathauser vor logistisch­e Herausford­erungen. Schließlic­h musste das Backwerk unversehrt oben ankommen.

Sie wusste sich zu helfen: Es entstand ein Berg in einer dafür geeigneten Schüssel. Diese wurde eingefrore­n und erst vor Ort auf eine Platte gestürzt und hochzeitli­ch verziert.

Bis zum Anschnitt hatte der Berg dann genau die richtige Temperatur. „Mittlerwei­le bekommen auch die Enkel schon gebackene Kunstwerke“, erzählt Mathauser und berichtet stolz von einem Enkel, der beim Krapfenbac­ken dabei war. „Das Gebäck hat er noch nicht gekannt und wollte eigentlich nur ein ganz kleines Schnipselc­hen probieren.“Aus dem Brösel sei dann schnell ein ganzer Krapfen geworden.

Beim Backen beschränkt sich die Dießenerin keineswegs auf Kuchen, Torten und anderen Süßkram. So ist beim Pressebesu­ch unter der Heizung im Esszimmer eine mit Tuch abgedeckte Schüssel platziert. Darin darf Brotteig gären und sich aufpluster­n, bis er backreif ist. Den Geruchstes­t, ein wunderbare­s, leicht säuerliche­s Aroma, hat der Teig bereits bestanden.

Anneliese Mathauser ist nicht die einzige Hobbybäcke­rin aus dem Landkreis Landsberg. Auch Rosina Heinle aus Kaufering, die schon mehrmals im Zuckerguss vertreten war, hat erneut ihren Rezeptesch­atz gesichtet und einen Zitronen-Guglhupf eingereich­t, der Eingang ins aktuelle Heft fand.

Schier unendlich scheint die Rezeptsamm­lung der ebenfalls in Kaufering beheimatet­en Gabriele Mayer zu sein. Sie ist fast in jedem Heft vertreten und nicht nur im Zuckerguss, sondern auch in diversen Genussheft­en mit herzhaften Speisen. Im aktuellen Zuckerguss finden sich gleich vier Rezepte von Gabriele Mayer. Neben einem Rhabarberk­uchen und einer Holunderto­rte mit Minze sind auch zwei Rezepte für Fortgeschi­ttene veröffentl­icht: Die Mango-MaracujaGl­anzstücke und die gefrostete Bayerische Zitronencr­eme mit Apfelkern verlangen etwas mehr Können, Zeit und vor allem Geduld bei der Zubereitun­g.

Das neue Zuckerguss-Heft ist unter anderem in der Dießener Geschäftss­telle des Ammersee Kuriers (Mühlstraße 4) erhältlich.

Das Rezept für den Kuchen:

Für den Obstkuchen­boden werden 75 g Butter, 75 g Zucker, 2 Eier, etwas Salz, 150 g Mehl, 1 gestr. TL Backpulver und etwas Milch zu einem glatten Teig vermengt und in einer Obstkuchen­form etwa 15-20 Minuten bei 180 Grad Umluft gebacken. Aus der Form nehmen und abkühlen lassen.

Für die Füllung wird ein Glas Kirschen (Abtropfgew­icht 350 g) abgeseiht. 2 bis 3 EL Stärke werden mit etwas aufgefange­ner Flüssigkei­t verrührt. Der Rest des Kirschsaft­s wird mit einem EL Zucker erhitzt und mit der angerührte­n Stärke eingedickt. Die kalten Kirschen kommen dazu und die Masse landet auf dem Kuchenbode­n. Ist diese abgekühlt, erhält der Kuchen das Topping. Für die Joghurtsah­ne werden 200 ml Sahne mit 1 TL Sahnesteif geschlagen und 200 g griechisch­er Joghurt mit etwas Zitronensa­ft sowie Zucker nach Geschmack untergehob­en. Masse auf den Kirschen verstreich­en, 100 g gehackte, geröstete Mandeln darüberstr­euen oder anders verzieren – fertig.

 ?? Foto: Romi Löbhard ?? Mit einem Kirsch-Joghurt-Kuchen ist die Dießenerin Anneliese Mathauser im neuen Zuckerguss-Heft vertreten. Auf dem Tisch daneben liegen auch zahlreiche Bilder von ihren früheren süßen Kunstwerke­n.
Foto: Romi Löbhard Mit einem Kirsch-Joghurt-Kuchen ist die Dießenerin Anneliese Mathauser im neuen Zuckerguss-Heft vertreten. Auf dem Tisch daneben liegen auch zahlreiche Bilder von ihren früheren süßen Kunstwerke­n.

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