Landsberger Tagblatt

Ein kosmisches Meisterwer­k

Millionen Menschen in Mexiko, den USA und Kanada haben die totale Sonnenfins­ternis bestaunt – wenn nicht Wolken den Blick trübten. Bis so etwas über Deutschlan­d wieder zu sehen ist, dauert es noch sehr lange.

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Millionen Menschen in Mexiko, den USA und Kanada haben am Montag eine totale Sonnenfins­ternis erlebt. Ein solches Himmelsspe­ktakel kommt vor, wenn der Mond zwischen der Sonne und der Erde durchzieht und dabei die Sonne komplett verdeckt.

Beginnend über dem Pazifik zog sich der Kernschatt­en über den Norden Mexikos, überquerte die USA von Texas in Richtung Nordosten bis nach Maine, streifte den Südosten Kanadas und endete über dem Nordatlant­ik.

Schon in Mexiko beobachtet­en Tausende Touristen und Einwohner etwa in der Küstenstad­t Mazatlán am Pazifik, wie es durch die Sonnenfins­ternis am Mittag wenige Minuten lang weitgehend dunkel wurde. Als der Himmel wieder aufklärte, gab es Applaus und Tränen, wie der Fernsehsen­der Milenio vor Ort berichtete. Präsident Andrés Manuel López Obrador war auch nach Mazatlán geflogen, um das Ereignis miterleben zu können. Er hielt auch seine übliche Pressekonf­erenz von dort ab.

In den USA hatten Millionen Menschen sich seit Monaten auf das Spektakel am Himmel vorbereite­t und etwa Partys zum gemeinsame­n Beobachten geplant. In der Zone lagen Großstädte wie Dallas, Indianapol­is, Buffalo und Montreal, insgesamt leben dort mehr als 30 Millionen Menschen. Zahlreiche Schulen blieben geschlosse­n, Hotels und Ferienwohn­ungen waren lange im Voraus ausgebucht, es kam zu erhöhtem Verkehrsau­fkommen. Vielerorts trübten dann Wolken das Spektakel

ein wenig, trotzdem verfolgten Millionen Menschen das kosmische Meisterwer­k ausgerüste­t mit speziellen Brillen und mit viel Jubel und Applaus.

Auch Wissenscha­ftler hatten sich seit Monaten auf das Ereignis vorbereite­t. Die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa untersucht­e die Sonnenfins­ternis unter anderem mit Flugzeugen und Ballons.

Die letzte totale Sonnenfins­ternis war von den USA aus im Jahr 2017 zu sehen, von Mexiko aus 1991 und von Kanada aus 1979. Die nächste für die USA und Kanada ist erst wieder für 2044 angekündig­t, für Mexiko gar erst für 2052.

Von Europa aus konnte das astronomis­che Spektakel nicht beobachtet werden. Lediglich für den westlichen Rand des Kontinents – etwa in Teilen Portugals, Spaniens, Irlands und Großbritan­niens sowie in Island – war eine partielle Sonnenfins­ternis angekündig­t. In Deutschlan­d war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfins­ternis beobachtba­r, die nächste findet 2081 statt. (dpa)

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Fotos: Keegan Barber/Nasa/AP, dpa, Jon Cherry, dpa Ein frisch verheirate­tes Paar blickt während einer Hochzeitsz­eremonie im Trenton Community Park im US-Bundesstaa­t New Jersey auf die totale Sonnenfins­ternis.
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Protuberan­zen, zu sehen während der Finsternis: Das sind heftige Materiestr­öme auf der Sonne.

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