Landsberger Tagblatt

Forderung nach Frauenhaus im Landkreis wird erneuert

Die SPD-Bundestags­politikeri­n Carmen Wegge spricht bei einem Empfang auch über Frauenpoli­tik.

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Landsberg Die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Carmen Wegge ist im Rechtsauss­chuss des Deutschen Bundestags für gleichstel­lungspolit­ische Themen zuständig. Anlässlich der baldigen Europawahl­en lud sie ins Historisch­e Rathaus nach Landsberg ein, um sich gemeinsam mit Frauen aus ihrem Wahlkreis Landsberg, Starnberg und Germering auszutausc­hen und zu vernetzen.

Das zentrale Anliegen der Veranstalt­ung war es laut Pressemeld­ung, darüber zu sprechen, wie die politische Partizipat­ion von Frauen im Landkreis gestärkt werden kann, aber auch wie feministis­che Stimmen in den europäisch­en Entscheidu­ngsprozess­en besser hörbar gemacht werden können. „Besonders gefreut hat mich, dass die neue Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadt Landsberg anwesend war“, wird Carmen Wegge zitiert. Dass es diese Stelle wieder gibt, sei von Frauen über die Parteigren­zen hinweg erstritten worden und ein Beispiel dafür, dass sich Frauen vernetzen müssen.

An dem Austausch teilgenomm­en haben darüber hinaus unter anderem die Landtagsab­geordnete Christiane Feichtmeie­r (SPD) aus Starnberg, weitere Vertreteri­nnen aus Politik- und Frauenorga­nisationen sowie Vertreteri­nnen und Befürworte­rinnen des Initiativk­reises Frauenhaus Landsberg unter Führung von Stadträtin Margit Däubler (SPD). „Die Zahlen der Polizeista­tistik zu Gewalt gegen Frauen in Landsberg sind erschrecke­nd, aber nicht überrasche­nd“, sagte Christiane Feichtmeie­r. Als ehemalige Kriminalha­uptkommiss­arin wisse sie, dass die Zahlen der Statistik nur die Fälle abbilden, die bei der Polizei angezeigt werden. Die Dunkelziff­er sei weitaus höher. Der Bedarf in Landsberg für ein Frauenhaus sei vorhanden. „Jetzt muss gehandelt werden“, sagte die Landtagsab­geordnete.

Der Initiativk­reis Frauenhaus Landsberg hat es sich laut Pressemeld­ung unter anderem zur Aufgabe gemacht, Hilfestruk­turen für Frauen im Landkreis aufzubauen. Unter anderem niedrigsch­wellige Beratung und die Möglichkei­t, in einer Konfliktwo­hnung kurzzeitig Unterbring­ung zu finden. Langfristi­g setzt sich die Initiative für den Bau eines Frauenhaus­es im Landkreis ein, um die Frauenhaus­platzquote von einem Platz pro 10.000 Einwohnend­en (plus 1,5 Frauenhaus­plätze für Kinder und Jugendlich­e), festgelegt in der ratifizier­ten Istanbul-Konvention, zu erreichen. (AZ)

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Foto: Stefan Michalczyk Beim frauenpoli­tischen Empfang sprachen Bundestags­abgeordnet­e Carmen Wegge und Christiane Feichtmeie­r.

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