In der Gastro-Szene tut sich einiges
In der Waldwirtschaft Sandau wird bald kroatisch gekocht und im ehemaligen Café Lauterbach vietnamesisch. Neuigkeiten gibt es auch zu Nonnenbräu und Nudelwerk.
Im ehemaligen Café Lauterbach in Landsberg wird demnächst vietnamesisch gekocht. Die Waldwirtschaft Sandau schließt Ende April – und wird nur gut eine Woche später mit neuen Betreibern wieder öffnen. In Landsbergs Gastro-Szene ist in diesem Frühjahr reichlich Bewegung. Unsere Redaktion gibt einen Überblick.
28 Jahre lang gab es das Café Lauterbach am Landsberger Flößerplatz. Im Herbst vergangenen Jahres war für Katharina und Dieter Lauterbach Schluss. Der Pachtvertrag lief aus und das Ehepaar entschied sich, seinen Ruhestand anzutreten. Seither hat Eigentümerin Konradine Gebhard mit vielen Interessenten gesprochen, die künftig das Gebäude zwischen Adolph-Kolping-Straße und Schrannengasse gastronomisch nutzen wollen. Weil es das Angebot bisher in Landsberg so nicht gibt, habe man sich für die vietnamesische Küche entschieden, sagt Gebhards Lebensgefährte Klaus Dander im Gespräch mit unserer Redaktion.
Ab Mai möchte das Ehepaar Thi Huong Pham und Huy Binh Nguyen den Landsbergerinnen und Landsbergern die vietnamesische Küche näherbringen. Die beiden betreiben seit 2018 ein Restaurant in Kaufbeuren und seit 2019 ein Lokal in Kempten. Jetzt kommt das „Ana“in Landsberg dazu, das nach ihrer Tochter benannt ist. Sieben Tage die Woche, mittags und abends, stehen den Gästen rund 60 Plätze im Inneren und etwa 70 Plätze auf der Terrasse zur Verfügung.
Neben vietnamesischen Spezialitäten wie Pho-Suppe oder Sommerrollen gibt es auch Kaffee, Tee und frisch gepresste Säfte. „Wir wollten eigentlich von Anfang an nach Landsberg, haben aber bislang keine passenden Räumlichkeiten gefunden“, sagt die 38 Jahre alte Thi Huong Pham. Vom ehemaligen Café Lauterbach ist derweil nichts mehr übrig geblieben. Nahezu alles wurde laut Klaus Dander erneuert: die Küche, die Kühlung, die Heizung, die Fenster, der Fußboden, die Theke, das Mobiliar, die Toiletten und die Terrasse. Noch haben dort die Handwerker das Sagen.
Die Wirtsleute Birgit und Christian
Greinwald hatten die Waldwirtschaft Sandau im Jahr 2020 übernommen. Auf der Internetseite wird nun darüber informiert, dass der Betrieb zum 21. April eingestellt wird. Gut eine Woche später wird die Gaststätte dann aber schon wieder öffnen. Darüber informiert Bernhard Leydolph vom Verpächter, der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Landsberg. Die neuen Betreiber kämen aus Neustadt an der Donau und blickten auf knapp 30 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück. Angeboten werde ab dem kommenden Monat in der Waldwirtschaft kroatische, italienische und bürgerlich-deutsche Küche. Leydolph spricht von einem „Familienbetrieb“, was angesichts der angespannten Personallage im Gastronomiebereich von Vorteil sei. Am Samstag und Sonntag soll die Waldwirtschaft durchgehend geöffnet sein, am Montag sei Ruhetag. Zu den neuen Pächtern sagt der Vertreter der Feuerschützengesellschaft: „Wir sind von ihnen überzeugt – die Leute verstehen ihr Handwerk.“
Eine weitere Neueröffnung steht im Landsberger Hinteranger bevor. In einem Schaufenster an der Ecke zur Limonigasse weist ein Schriftzug bereits darauf hin, dass dort das Nudelwerk einziehen wird. Betreiberin des Nudelwerks ist Blanka Salzinger, der auch das Kartoffelwerk in der Landsberger Altstadt gehört. Über die Pläne gibt ihre Tochter Stephanie Salzinger Auskunft. Demnach seien in den Räumlichkeiten am Hinteranger Produktions- und Verkaufsflächen für das Nudelwerk vorgesehen. Ein Teil soll aber auch als Lager für das Kartoffelwerk genutzt werden. Das Nudelwerk war zuvor in der Salzgasse zu Hause. Dort habe allerdings etwas die Laufkundschaft gefehlt und die neuen Räume seien nun größer, so Stephanie Salzinger. Einen Eröffnungstermin gebe es noch nicht.
Ebenfalls steht bis dato nicht fest, wann es im Nonnenbräu an der Epfenhauser Straße weitergeht. Auf der Internetseite ist von einem Umbau die Rede, weitere Informationen sollen in Kürze folgen. Laut einer Sprecherin des Verpächters, der Aktienbrauerei Kaufbeuren, soll das Gebäude definitiv weiterhin gastronomisch genutzt werden – in ähnlicher Form wie bisher. Aktuell liefen Gespräche. Ebenfalls Gespräche führe die Stadt Landsberg
als Eigentümerin mit Interessenten für die Bayertor-Gaststätte, sagt Pressesprecherin Claudia Reichenbächer. Aktuell gebe es aber noch keinen neuen Pächter. Seit Juli 2022 ist die Turmschänke im Landsberger Wahrzeichen geschlossen. Die beiden vorherigen Wirte hatten den Pachtvertrag coronabedingt gekündigt. In den Innenräumen gibt es etwa 40 und im Biergarten nochmals rund 40 Plätze.
Das Lech-Line im Landsberger Bahnhof wurde unlängst mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Geschäftsführer Vincent Staudacher hat Anfang Januar auch das Café und Bistro Gaia in der Salzgasse übernommen. Aktuell hat die Gaststätte von Mittwoch bis Sonntag, jeweils 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Aus personellen Gründen seien die Öffnungszeiten noch eingeschränkt und sollen schon bald erweitert werden, verrät Staudacher. „Das gibt die Lage einfach her, man kann dort richtig die Sonnenstrahlen genießen. Es wäre schade, wenn man das nicht nutzen würde.“Ab Ende April fange eine Küchenchefin an und es soll dann auch eine Mittagskarte geben.