Landsberger Tagblatt

Das Fünf Seen Filmfestiv­al ist wichtig

- Von Gerald Modlinger

Das Fünf Seen Filmfestiv­al (FSFF) ist ein kulturelle­s Aushängesc­hild in der Region und damit ähnlich wie der Töpfermark­t in Dießen ein Werbeträge­r. Vor allem aber ist es auch Anlass und Ort des Austauschs über Kunst und Gesellscha­ft. Filme sind in Zeiten von Handy-Wischkultu­r und banaler Tiktok- und Insta-Schnipsel Anstöße, sich auch mal vertieft mit einem Thema oder einer Geschichte auseinande­rzusetzen.

Deshalb ist die Filmbranch­e nicht nur ein Wirtschaft­szweig. Sie erfüllt ebenso eine gesellscha­ftliche und politische Aufgabe und wird daher auch öffentlich gefördert. Nur so sind manche Filme und Festivals überhaupt realisierb­ar.

Beim FSFF etwa engagieren sich neben zahlreiche­n Firmen und anderen öffentlich­en Stellen unter anderem die Stadt Starnberg und die Gemeinde Gauting finanziell. Doch deren Unterstütz­ung bricht nun weitgehend weg, weil auch diese Kommunen ein erhebliche­s finanziell­es Problem haben. Starnberg hat einen Haushalt mit einem Volumen von ungefähr 100 Millionen Euro und hat zu Jahresbegi­nn ein Einsparzie­l von zehn Millionen Euro ausgegeben.

Rund 20.000 Euro jährlich weniger fürs FSFF sind zwar nur 0,2 Prozent davon, aber doch eines von sehr vielen Puzzlestüc­ken freiwillig­er Leistungen. Wer sich die Starnberge­r Streichlis­te ansieht, erkennt auch, dass sie nicht nur die Kultur betrifft, die in solchen Situatione­n meist ganz vorn steht.

Dem FSFF fehlen damit insgesamt 32.500 Euro im Jahr. Kann das aber wirklich eine solche anerkannte kulturelle Institutio­n in einer der vermögends­ten Gegenden des Landes den Boden unter den Füßen wegziehen? Eigentlich unvorstell­bar im Landkreis der Millionäre. Hier ist jetzt noch mehr Engagement von Privatpers­onen und der Wirtschaft gefragt.

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