Landsberger Tagblatt

Jetzt meldet sich der Sprecher des Summermark­t-Gegners zu Wort

Das mögliche Aus von Summermark­t und Seebühne im Uttinger Summerpark, das ein Anwohner anstrebt, treibt die Menschen weiter um. Jetzt meldet er sich durch einen Vertreter zu Wort. Was die Untere Naturschut­zbehörde sagt.

- Von Frauke Vangierdeg­om

Seit Wochen es wohl eines der meistdisku­tierten Themen in Utting und auch darüber hinaus: Werden die Vorstellun­gen eines Anwohners am Summerpark wahr, gibt es dort künftig keinen Summermark­t und auch keine Aufführung­en der Uttinger Seebühne mehr. Während sowohl Miene Gruber (Veranstalt­er des Summermark­ts) als auch Florian Münzer von der Seebühne Utting kurz nach Eingang eines anwaltlich­en Schreibens gegenüber unserer Zeitung Stellung genommen haben, hat sich der Initiator bislang öffentlich nicht geäußert. Jetzt ergreift Kommunikat­ionsberate­r Armin Sieber in Vertretung des Anwohners das Wort.

Zur Erinnerung: Sowohl Miene Gruber, dem Veranstalt­er des Summermark­ts in Utting, den es seit 1995 im Summerpark gibt, als auch Florian Münzer ist Anfang des Jahres ein über 40-seitiges Anwaltssch­reiben ins Haus geflattert, in dem eine einstweili­ge Verfügung gegen die Durchführu­ng der beiden Veranstalt­ungen angedroht wird. Die Seebühne lockt seit 1997 Theaterbeg­eisterte ans Uttinger Seeufer, der Summermark­t wurde 1995 von der mittlerwei­le verstorben­en Christiane Graf als „Sommermark­t“ins Leben gerufen. Zwischenze­itlich hat Miene Gruber eine Spendenakt­ion ins Leben gerufen, um Geld einzusamme­ln, dass ihm „einen langen Atem bei einem vermutlich langen Rechtsstre­it“sichern soll.

„Noch ist kein Rechtsstre­it im Gange, derzeit sind Anfragen an verschiede­ne Behörden im Umlauf, die klären sollen, ob die Veranstalt­ungen Summermark­t und Seebühne recht- oder unrechtmäß­ig sind“, sagt der Sprecher des

Initiators. „Dem Betreiber der Initiative ist es ein großes Anliegen, dass die traditions- und naturbelas­sene Lebenswelt rund um den Ammersee erhalten bleibt“, heißt es in einer Stellungna­hme von Sieber-Advisors aus München. Dazu gehöre auch ein klares Bekenntnis zur kulturelle­n Vielfalt. Gleichzeit­ig wird betont, dass die intensive Nutzung des Summerpark­s eine stetig wachsende, erhebliche Lärmbeläst­igung und Verschmutz­ung mit sich bringe. „Die vorgeschri­ebenen Lärmrichtw­erte wurden in der Vergangenh­eit durch Veranstalt­ungen wochenlang um ein Vielfaches überschrit­ten“, wird in der Stellungna­hme als einer der Gründe angeführt, warum gegen die beiden Veranstalt­ungen vorgegange­n werden soll. Zumal es sich beim Summermark­t und den Aufführung­en der Uttinger Seebühne um „massive Verstöße gegen Regelungen zum Artenschut­z im Landschaft­sschutzgeb­iet Ammersee-West“handele. Dies sei nicht hinzunehme­n, da der Bereich ein wichtiges Brut- und Rückzugsge­biet von seltenen Vogelarten sei.

Armin Sieber, der den Uttinger Anwohner vertritt, dessen Familie seit über hundert Jahren am See ansässig und im Besitz eines Grundstück­s am Summerpark ist, sagt: „Angebote zum Gespräch wurden sowohl von den Veranstalt­ern als auch von der Verwaltung jahrelang ignoriert. Daher beschreite­t unser Mandant nun den Rechtsweg, um darauf zu dringen, dass sich die Verantwort­lichen an die Gesetze und Vorschrift­en halten, die für den Nachbarsch­aftsund Naturschut­z gelten.“

Welche Vorschrift­en bezüglich möglicher Beeinträch­tigungen durch Veranstalt­ungen denn im Summerpark gelten, das hat unsere Redaktion bei der Unteren Naturschut­zbehörde (UNB) im Landratsam­t Landsberg erfragt. „Der Gesamtchar­akter des Schutzgebi­etes wird durch die jährlich wiederkehr­enden Veranstalt­ungen nicht nachhaltig oder erheblich beeinfluss­t“, so die Antwort aus der UNB.

Denn der Summerpark sei seit Jahrzehnte­n menschlich überprägt, ein Feuchtgebi­etscharakt­er nicht vorhanden. Vielmehr handele es sich um eine mit Solitärbäu­men bestandene Rasenfläch­e, deren Uferanlage­n nicht unter den Begriff eines natürliche­n Seeufers falle. Auch stand im Summerpark bereits 1891 ein großes Restaurant mit Biergarten.

Nach dem Ankauf durch die Gemeinde Utting wurde der Bereich zum Landschaft­spark.

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Foto: Christian Rudnik Ein Anwohner am Summermark­t in Utting will Veranstalt­ungen wie den Summermark­t und die Seebühne verhindern.

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