Tobias Vief: Aufstieg ist diese Saison so einfach wie nie
Der FC Issing spielt in der Fußball-Meisterrunde eine gute Rolle. Trainer Tobias Vief hat eine besondere Motivation für seinen Job.
Obwohl der FC Issing nach drei Spielen in der Meisterrunde der Fußball-Kreisklasse noch ungeschlagen ist: So ganz zufrieden ist Trainer Tobias Vief nicht. „Wenn wir aufsteigen wollen, hätten wir aus den drei Spielen sieben und nicht fünf Punkte holen müssen.“Und aufsteigen möchte Vief mit seinem Team auf jeden Fall. „So einfach, wie in dieser Saison wird es in den nächsten Jahren nicht mehr sein“, lautet seine Einschätzung.
Zum einen liege das daran, dass im Kreis Zugspitze ab der neuen Saison wieder zum alten Modus zurückgekehrt wird. Die Testphase mit zwei unterschiedlichen Saisonhälften ist vorbei, damit gibt es keine Meisterrunde mehr. Und in diesem Jahr, das ist der zweite Vorteil, haben die Issinger nicht nur die Meisterrunde erreicht, sie haben auch mit der Gruppe Glück.
Einer der Gegner ist nämlich die zweite Mannschaft des TSV Peiting, der zwar aktuell die Tabelle anführt, der jedoch unter Umständen am Ende gar nicht aufsteigen darf. Peitings erste Mannschaft hat sich zwar auch für die Meisterrunde der Kreisliga qualifiziert, doch zuletzt rutschte das Team auf den dritten Platz ab. „Wenn die erste Mannschaft nicht aufsteigt, kann auch die zweite nicht hoch“, so Vief.
Doch auf diese Schützenhilfe baut der 36-Jährige, der in seiner Jugend hochklassig gespielt hat, nicht. „Wir haben keine Verletzten und sind alle hoch motiviert“, freut er sich über die hohe Trainingsbeteiligung. Weit über 20 Spieler sind im Training, das die erste und zweite Mannschaft zusammen absolvieren. „Benjamin Graf und ich leiten es gemeinsam, das klappt prima“, sagt Vief. Und am Ende der Saison soll sich das dann auch auszahlen. Die Zweite hat mit Rang zwei in der A-Abstiegsrunde das Ziel Klassenerhalt praktisch schon erreicht – jetzt muss noch die Erste nachlegen. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge, da brauchen wir sechs Punkte“, sagt Tobias Vief.
Was war Ihr größter Erfolg? „Das war jetzt nicht irgendein Sieg. Das ist für mich die Tatsache, dass die Jungs wollten, dass ich als Trainer weitermache, nachdem ich neu angefangen habe.“In seiner Jugend hatte Vief unter anderem in Fürstenfeldbruck und bei den Münchener Löwen gespielt. „Da kann ich jetzt an meine Kumpels etwas weitergeben. Und es sind wirklich alle meine Kumpels“, beschreibt er das besondere Verhältnis.
Was war Ihre bitterste Niederlage?
Da fällt Tobias Vief sofort eine besondere Partie ein. „Mit Issing haben wir in der Relegation gegen Wildsteig gespielt“, damals war es um den Aufstieg in die Kreisklasse gegangen. Am Ende musste sich
Issing geschlagen geben und „das hat mir noch ein paar Tage lang gestunken“.
Was war Ihr kuriosestes Erlebnis?
„Ich kann mich noch gut an ein Trainingslager in Verona erinnern“, sagt Tobias Vief mit einem Schmunzeln. Damals hatte der Torhüter nach einem langen Abend die Morgeneinheit verschlafen. „Als wir schon fertig waren, ist einer von uns in sein Zimmer, hat ihn aus dem Bett gehauen und gesagt, er soll sofort zum Training in die Turnhalle.“Tatsächlich machte sich der Keeper, ohne auf die Uhr zu schauen, sofort hektisch auf den Weg – und stand plötzlich mit einer ganz anderen Mannschaft in der Halle.
„Wir haben ihn natürlich die Treppe runtergefilmt, das war ein Riesenspaß.“
Warum wurden Sie Trainer? „Vergangene Saison haben wir uns vom Trainer getrennt, das hat einfach nicht mehr gepasst. Die Jungs wollten, dass ich es mache und nach zwei, drei Einheiten haben wir gesehen, dass es passt.“Ihm selbst habe es auch so viel Spaß gemacht, dass er einfach weitermachte. Einen Trainerschein hat Tobias Vief bislang nicht, aber „das kommt vielleicht noch“.
Würden Sie gerne eine Profimannschaft trainieren? Tobias Vief lacht: „Oh nein, wir haben ja schon einen Profitrainer aus Issing, den Julian Nagelsmann.“