Bürgergeld: Ein Schaden oder ein Segen?
Wir alle gehen gerne essen, oder die meisten von uns. Und wundern uns manchmal, wenn das Restaurant gleich zwei Ruhetage hat, oder es mal zwei Wochen dort wegen Personalmangels nur Getränke gibt. Doch die Betriebe in Deutschland leiden unter Personalmangel – nach Corona ist nichts mehr, wie es war, und viele suchen Köche, Hilfspersonal und Mitarbeiter, um einfach ihre Qualität und ihre Öffnungszeiten aufrechtzuerhalten.
Das Bürgergeld, das viele bekommen, ist sicher nicht allein schuld, dass man in dieser Situation ist, allerdings rechnen viele Bewerberinnen und Bewerber den Arbeitgebern vor, warum es manchmal finanziell gar nicht sinnvoll ist, wieder zu arbeiten. Wer Mindestlohn erhält, kann davon meist nicht leben und bezieht zusätzlich Bürgergeld. Den Minijob muss er sich dann (mit einem Freibetrag von 100 Euro) aber aufs zusätzliche Bürgergeld wieder anrechnen lassen. Sich schwarz etwas dazuverdienen, wäre deshalb interessant für manche Arbeitnehmer, die das immer wieder den Arbeitgebern anbieten. Allerdings ist das verboten.
Was also tun? Mehr als Mindestlohn zahlen? Das ist nicht für alle Betriebe leistbar. Das Bürgergeld wieder kürzen? So bestraft man die, die wirklich keine Arbeit finden. Oder die sanktionieren, die eine Arbeit einfach ablehnen, weil das Bürgergeld bequemer ist? Das müsste man in jedem Fall mehr kontrollieren. Viele Betriebe bekommen viele Bewerbungen, aber leider bleiben die meisten nicht, manche sagen deutlich, dass hier etwas nicht stimmt. Hier ist ein Umdenken von Politik und Arbeitgebern gefragt, will man die Situation nicht noch mehr im Hinblick auf Arbeitskräftemangel wirtschaftlich an die Wand fahren. Dazu gibt es eine Forderung von CDU/CSU, die eine Reformierung des (erst im Januar um zwölf Prozent erhöhten) Bürgergelds fordert, um genau da anzusetzen. Eine Idee, die man diskutieren sollte.