Die Firma Solar Heisse feiert 30-jähriges Bestehen
Firmengründer Wilhelm Heisse gilt als Pionier der Solaranlagentechnik. Er begann mit Selbstbaukursen in der Holzhütte seiner Eltern.
Mit Selbstbaukursen in einem Lagerhaus und in der elterlichen Holzhütte hat alles begonnen. Jetzt feiert die Landsberger Firma Solar Heisse ihr 30-jähriges Bestehen. „Wir sind fasziniert von der Idee einer Zukunft in der Sonne, Wind und Wasser unseren Energiebedarf decken. Wir möchten die Energiewende aktiv mitgestalten. Jeder weiß, dass alle Ressourcen in Form fossiler Stoffe endlich sind“, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Mit Firmengründer Wilhelm Heisse hat unsere Redaktion über seine Anfänge und die aktuelle Situation auf dem Solarmarkt gesprochen.
Ein Grund für die Firmengründung vor 30 Jahren sei das Engagement der Mutter gegen das geplante Atomkraftwerk „Donauried“gewesen. Ihre Söhne Siegfried und Wilhelm wollten nicht nur gegen etwas sein, sondern auch aufzeigen, was man besser machen kann. Die Heizungsbauer hätten damals die Solarthermie noch belächelt. Generell seien die neuen Techniken
unterschätzt worden. „Aber heute haben wir über 50 Prozent erneuerbare Energien in Deutschland“, sagt Wilhelm Heisse.
Der heute 65-Jährige hat 1985 die erste thermische Solaranlage in Eigenbau erstellt. Sieben Jahre später errichtete er eine PionierAnlage im Rahmen des 1000-Dächer-Programms auf seinem damaligen Wohnhaus in Brachstadt bei Donauwörth. Die Anlage wurde vom Fraunhofer-Institut Freiburg zur Studie des Langzeitverhaltens von Fotovoltaikanlagen herangezogen. Als 1994 ein Atomkraftwerk in der Nähe seines damaligen Wohnorts geplant wurde, meldete Heisse aus Protest und Überzeugung das erste Solargewerbe in der Region an. In der Zeit bis 1998 wurden ergänzende Schulungen und Weiterbildungen angeboten, 1997 ein eigener Solar-Infopunkt für Selbsteinbauer von Solaranlagen gegründet.
Als das Büro im elterlichen Haus zu klein wurde, wechselte Wilhelm Heisse 1998 nach Landsberg. Seine Ein-Mann-Firma fand Platz in der stillgelegten Rittervon-Leeb-Kaserne. Aufgrund des
wirtschaftlichen Fortschritts konnte er einige Jahre später die ersten beiden festen Mitarbeiter einstellen. 2002 wurde die Kaserne geschlossen, die Firma zog in die
Platanenstraße. Dort waren die Büroflächen zwar ausreichend, aber das Lager war zu klein. Aufgrund der weiter steigenden Nachfrage nach Solaranlagen entschied sich
Wilhelm Heisse im Jahr 2011 ein eigenes Firmengebäude im Frauenwald zu erstellen.
Die technische Entwicklung sorgte immer wieder für Neuerungen. Im Jahr 2014 installierte Solar Heisse die erste Batterie. Solarstrom am Tag und in der Nacht war die Devise. Zwei Jahre später schaffte Wilhelm Heisse das erste firmeneigene E-Auto an und wurde die erste Ladestation für E-Autos durch die Firma installiert. Elektromobilität und die heimische Wärmepumpe sind Themen, die das Unternehmen derzeit neben der Solarthermie (Warmwasser) und dem Solarstrom beschäftigt.
14 Mitarbeiter hat die Firma aktuell, sie bieten eine Vor-Ort-Beratung an, visualisieren das geplante Projekt mithilfe von Drohnen. „Wir wollen, dass unsere Kunden das für sie ideale Produkt erhalten“, sagt der Firmenchef. Er selbst gibt sein Fachwissen gerne weiter. Einige Jahre unterstützte er die Landsberger Energieagentur und informierte in verschiedenen Volkshochschulkursen unter anderem auch in Landsberg und Kaufering.