Eine Geburtstagstorte sorgt für Aufregung
Das Ensemble vom Theater Fritz und Freunde gastiert in Landsberg. Die Abenteuer von Pettersson und Findus begeistern die Kinder.
Kinder lieben die in 36 Sprachen übersetzten lustigen Geschichten des schwedischen Schriftstellers Sven Nordqvist vom kauzigen Pettersson und seinem sprechenden Kater Findus. Der liebt Geburtstags-Pfannkuchen-Überraschungstorten so sehr, dass sein Geburtstag gleich drei Mal im Jahr gefeiert wird. Klein und Groß, Jung und Alt, alle fieberten mit im voll besetzten Stadttheater, ob es in dem etwas chaotischen Haushalt gelänge, „Eine Geburtstagstorte für die Katze“auf den Tisch zu bringen.
Vor zehn Jahren hatte das Augsburger Theater Fritz und Freunde schon einmal die Geschichte aus dem 1984 erschienenen ersten
Band der beliebten Kinderbuchreihe in Landsberg auf die Bühne gebracht. „Wir kommen sehr gerne nach Landsberg“, versicherte der Pettersson-Darsteller Fritz Weinert. Das Bühnenbild hat die Augsburger Künstlerin Dorothea Dudek liebevoll gestaltet: mit dem kleinen drehbaren Häuschen, neben Werkstatt und Hühnerstall, umgeben von reichlich Früchte tragenden Apfelbäumen. Das Bühnenbild glich mit seinen vielen kleinen Details den fantasievollen Illustrationen der erfolgreichen Kinderbuchreihe.
Auf der Bühne trafen sich drei Dorfbewohner, um, durch das Fenster spähend, Pettersson und Findus, die noch im Bett lagen, zu beobachten. Da ahnte noch niemand etwas von den lustigen Abenteuern, die es bis zur Fertigstellung
der Torte zu bestehen galt. Die witzigen Dialoge mit der schwerhörigen Nachbarin sorgten gleich zu Beginn für beste Stimmung, und bei der Morgengymnastik mit Henni, der weißen Henne mit den gelben Beinen, machten die Kinder begeistert mit. „Habt ihr Findus schon gesehen?“, fragt das Huhn, genial dargestellt von Julia Rieblinger, die auch in einige andere Rollen, wie die des wilden Stiers, schlüpfte. Der ausgeschlafene Kater, mit typischem Katzenhabitus perfekt gespielt von Schauspielerin und Sängerin Janina Maria Schmaus, schlich mal gut gelaunt, Henni immer ein wenig ärgernd, hinter ihr her und strich dem auftauchenden Pettersson um die Beine.
Mit flottem Sound aus dem Gettoblaster, begleitet von Hühnergegacker
und Katzengejammer, ging es lustig zu auf der Bühne. „Ich habe jeden Tag Geburtstag, weil Findus bei mir ist und wir so viel Spaß zusammen haben“, freute sich Pettersson. Henni produzierte unter sichtbaren Anstrengungen die Eier für die Geburtstagstorte. Doch, oh Schreck, es gab kein Mehl im Haus. Kein Problem, Pettersson und Findus wollten sofort zum Dorfladen radeln, doch das Fahrrad hatte einen Platten, was eine Kettenreaktion an Pannen auslöste. Der Schlüssel für die Werkstatt mit dem Flickzeug lag im Brunnen, die Angel, um ihn herauszufischen, oben auf dem Schuppendach, die Leiter, um hinaufzusteigen, auf der Weide, und auf ihr der Kopf des Stiers.
Also musste ein Plan her, wie Findus den Stier ablenken könnte, damit Pettersson an die Leiter kommt.
Als dies schließlich gelang, ließ sich Findus als großer Torero feiern, und endlich konnte Pettersson aufs Dach steigen, die Angel greifen, den Schlüssel aus dem Brunnen fischen, die Werkstatt aufschließen, Flickzeug holen, den Reifen flicken, ins Dorf radeln, Mehl kaufen, Torte backen und damit ein fröhliches Fest feiern, zu dem alle Kinder samt Eltern, Omas und Opas eingeladen waren, um das von Henni angestimmte Geburtstagslied kräftig mitzusingen. Die mit großer Spielfreude, Empathie und schauspielerischem Geschick gezeigte Geschichte über Freundschaft, gemeinsame Konfliktlösung und Freude am Zusammensein bekam reichlich verdienten Applaus.