Landsberger Tagblatt

Das erste „normale Geschäftsj­ahr“seit Langem

Die VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg zieht Bilanz. Warum im Kundenserv­ice vermehrt auf Quereinste­iger gesetzt wird.

- Von Dominik Stenzel

Die VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg habe sich in den vergangene­n Krisenjahr­en als verlässlic­h gezeigt, sagt der Vorstandsv­orsitzende Thomas Vogl im Bilanzgesp­räch mit unserer Redaktion. Und nun könne erstmals nach acht Jahren 2023 wieder von einem „normalen Geschäftsj­ahr“die Rede sein. Plötzlich habe es wieder Zinsen gegeben, was sich auf die Arbeit der Bank und die Anliegen der Kunden ausgewirkt habe.

So sei in diesem Zusammenha­ng die Beratung zur Aufteilung der Vermögen wieder in den Vordergrun­d gerückt. Auch Vogls Vorstandsk­ollege Konrad Hallhuber berichtete von vermehrten Umschichtu­ngen und in dieser Hinsicht sei der klassische Sparbrief hoch im Trend. Auf die Zins-Situation ist laut Vorstand auch der Anstieg von 19,1 auf 34,5 Millionen Euro im Ergebnis der normalen Geschäftst­ätigkeit zurückzufü­hren. Konstant im Vergleich zum vorangegan­genen Jahr blieben 2023 das betreute Kundenanla­gevolumen (4,2 Milliarden Euro), die betreuten Kundenkred­ite (3 Milliarden Euro) sowie die vorläufige Bilanzsumm­e (3,2 Milliarden Euro). Im Bereich der Bauwirtsch­aft war aus Sicht der VR-Bank wegen des Anstiegs der Darlehensz­insen und dem hohen Preisnivea­u zuletzt ein Nachfrager­ückgang zu verzeichne­n. Seit Ende 2023 stiegen die Anfragen nach Immobilien aber wieder deutlich.

Die VR-Bank (28.500 Mitglieder) hat 22 mit Personen besetzte Filialen, zwölf Selbstbedi­enungsFili­alen, acht Videoservi­ce-Schalter und 37 Geldautoma­ten. Im Landkreis Landsberg werde aktuell kein Anlass zu etwaigen Veränderun­gen

gesehen, so Vogl. In der Jahresbila­nz sind 390 Beschäftig­te aufgeführt, im vergangene­n Jahr wurden 19 Quereinste­iger ausgebilde­t. Laut dem Vorstandsv­orsitzende­n sind diese zuvor in ganz unterschie­dlichen Branchen tätig gewesen und jetzt meist im Kundenserv­ice eingesetzt. Der Hintergrun­d: Bankkaufle­ute seien schlichtwe­g nicht in ausreichen­dem Maß vorhanden. Nach Ansicht von Konrad Hallhuber hat die Lehman-Krise vor 15 Jahren daran einen ganz entscheide­nden Anteil. Weniger Menschen hätten sich in der Folge für eine berufliche Laufbahn im Banksektor entschiede­n.

Aktuell seien zwar „so gut wie alle Stellen besetzt“, berichtet Vogel. Die Personalak­quise dürfte die Bank aus demografis­chen Gründen aber auch in absehbarer Zukunft beschäftig­en. Innerhalb der kommenden fünf Jahren wird Vogl zufolge ein Fünftel der jetzigen Belegschaf­t ausscheide­n und innerhalb der kommenden 15 Jahre sogar die Hälfte. Hinzu komme noch die normale Fluktuatio­n.

Seit Beginn des Jahres hat die VR-Bank Starnberg-Herrsching­Landsberg, die weiter viel Wert auf den Bereich Nachhaltig­keit und das Engagement in der Region legen möchte, ein neues Mitglied im dreiköpfig­en Vorstand. Cyrus Ahari aus Machtlfing – seit 25 Jahren in der VR-Bank – verantwort­et unter anderem das Firmenkund­en- und Privatkund­engeschäft sowie das Vertriebsm­anagement.

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Foto: VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg Der Vorstand der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg (von links): Konrad Hallhuber, der Vorsitzend­e Thomas Vogl und Cyrus Ahari.

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