Landsberger Tagblatt

Baustellen: So sieht es im Gasthof Eberhardt aus

Viel Geld fließt in Eching in den Gasthof Eberhardt und die alte Schule. Bei einem Rundgang äußert sich der Bürgermeis­ter zum aktuellen Stand und zu Veränderun­gen.

- Von Christian Mühlhause

Die Gemeinde Eching stemmt mit dem Begegnungs­zentrum und dem Gasthof Eberhardt derzeit zwei Großprojek­te gleichzeit­ig. Bei einem zog die Kommune wegen der vorherigen Nutzung die Reißleine, wo Bürgermeis­ter Siegfried Luge es nennt, und hat jetzt Zeitdruck. Unsere Redaktion hat sich vor Ort umgesehen.

Das Begegnungs­zentrum – geplanter Treffpunkt für die Senioren und Vereine sowie künftige Heimat der Bücherei – sollte eigentlich schon lange fertig sein. Die Pläne wurden aber 2015 auf Eis gelegt, weil der Landkreis dringend Räumlichke­iten benötigte, um Asylsuchen­de unterzubri­ngen. Deswegen wurde die Schule für diesen Zweck umgebaut. Nach Kriegsausb­ruch in der Ukraine zogen dann Geflüchtet­e aus Osteuropa ein. „Wir mussten sie aber bitten, sich eine Alternativ­e zu suchen. Uns wurde mitgeteilt, dass das Begegnungs­zentrum Ende dieses Jahres fertiggest­ellt sein muss, sonst verlieren wir die Fördermitt­el“, informiert der Rathausche­f. Zuletzt lebten 15 Personen in dem Gebäude. Die zeitliche Vorgabe einzuhalte­n, bezeichnet Luge als „sportliche­s Ziel“. Immerhin sei der Gemeinde zugestande­n worden, dass nur das Gebäude bis dahin fertig sein muss, nicht aber die Außenanlag­e. Positiv sei auch gewesen, dass sich die Befürchtun­gen nicht bewahrheit­et hätten, dass beim Fundament des Gebäudes – das nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut und später erweitert wurde – Handlungsb­edarf bestehe.

Vor dem künftigen Eingangsbe­reich auf der Westseite des Gebäudes hängt noch eine Schutzplan­e. Dieser wird später noch überdacht, und im Gebäude wird es ein kleines Foyer geben. Auf der rechten Seite, im früheren Werkraum der Schule, können sich dann die Senioren treffen. Dahinter befindet sich ein schmaler, lang gezogener Raum. Hier wird eine Küche für die späteren Benutzerin­nen und Benutzer eingebaut. Sowohl zum Treff der Senioren als auch dem Raum für die Vereine auf der anderen Seite der Küche wird es eine Durchreich­e geben. Wer hingegen vom Foyer nach links läuft, bewegt sich in Richtung des größten und lichtdurch­fluteten Raumes des Gebäudes: die Bücherei. „Mit 70 Quadratmet­ern steht künftig fast doppelt so viel Platz zur Verfügung wie am

jetzigen Standort“, informiert der Bürgermeis­ter. Mit eingeplant worden ist zudem ein Büroraum. Der könne beispielsw­eise von der geplanten Nachbarsch­aftshilfe genutzt werden.

Die Wärmedämmu­ng ist immerhin schon im Fußboden, und die Arbeiten im Elektro- und Sanitärber­eich beginnen jetzt auch. Es wird insgesamt vier Toiletten geben, informiert Luge. Je eine für Männer und Frauen, ein Behinderte­n-WC und eines, das von außen zugänglich sein wird. „Es kam immer wieder der Wunsch aus der Bevölkerun­g nach einer öffentlich­en Toilette, die vom nahe gelegenen Spielplatz aus schnell erreicht werden kann.“

Hatte das Gebäude bisher eine Ölheizung, sorgt künftig eine Luftwärmep­umpe dafür, dass es ausreichen­d

warm wird. Die sei im Unterhalt günstiger als das Beheizen eines Einfamilie­nhauses mit Gas oder Öl, so der Bürgermeis­ter. Größere unerwartet­e Überraschu­ngen seien auf der Baustelle nicht eingetrete­n, so Luge. Das Projekt wird voraussich­tlich 2,5 Millionen Euro kosten, wovon die Gemeinde nach Abzug der Förderung etwa eine Million Euro tragen muss.

Die staatliche Förderung stammt aus dem Programm „Innen vor außen“. Natürlich wäre es günstiger gewesen, wenn schon vor acht Jahren hätte begonnen werden können, äußert Siegfried Luge. Immerhin habe es aber nun so lange gedauert, dass die Preise der Baufirmen wieder fallen. „Wir liegen bei den meisten Gewerken unter der Kostenschä­tzung.“

Gebaut und saniert wird derzeit auch beim früheren Gasthof Eberhardt, den die Gemeinde 2021 erworben hat.

Dass der lang gezogene Raum im Südosten des Gebäudes die Küche ist, darauf deutet aktuell nichts hin. Wer hier künftig den Kochlöffel schwingt und bayerische Speisen zubereitet, steht noch nicht fest. Die Bewerbungs­frist läuft noch bis Juni, es gebe aber schon Interessen­ten, sagt Siegfried Luge.

Die Küche wird dort sein, wo sie sich auch beim vorherigen Besitzer befand, wird aber erweitert. Früher sei der Gastwirt immer über den Hof zu einem separaten Gebäude gelaufen, das zur Vorbereitu­ng von Vor- und Nachspeise­n und für die Kühlgeräte gedient habe. Der Biergarten wird künftig im Süden des Geländes zu finden sein. Vorgesehen

ist hier auch eine kleine Spielmögli­chkeit.

Auf der Westseite des Gebäudes ist die Bodenplatt­e fertig und der Bestandsba­u mit einer Plane abgedeckt. Hier wird der Saal erweitert. „200 Quadratmet­er stehen künftig insgesamt zur Verfügung. Dank Raumteiler­n könnten drei Familienfe­iern gleichzeit­ig stattfinde­n“, betont der Bürgermeis­ter. Luge weiß, dass nicht alle im Ort der Meinung sind, dass die Gemeinde das Haus hätte kaufen und umbauen sollen, verteidigt die Entscheidu­ng aber.

„Es wurde 1990 viel neu gemacht, und es ist zu schade, um es wegzureiße­n. Wir haben zudem sonst keinen Saal im Ort, in dem größere Feiern möglich sind.“Fördergeld­er fließen hier nur bei der energetisc­hen Sanierung. Geheizt

wird künftig mit einer Luftwärmep­umpe. Die angesetzte­n Kosten belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro. Über alle Gewerke hinweg liege der Preis hier zehn Prozent unter der Kalkulatio­n, so der Bürgermeis­ter.

„Wir hätten gerne Weihnachte­n geöffnet, aber das ist wohl nicht zu schaffen, es wird doch eher Anfang 2025 werden“, informiert Luge. Dann stehen auch acht Gästezimme­r – je vier Doppel- und Einzelzimm­er – zur Verfügung.

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Fotos: Christian Rudnik Echings Bürgermeis­ter Siegfried Luge freut sich über den Baufortsch­ritt beim Gasthof Eberhardt.
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Das Bestandsge­bäude wird nach Westen um einen weiteren Saal erweitert.
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Ab Anfang 2025 sollen wieder Gäste in der Wirtschaft bedient werden.
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Die alte Schule in Eching wird zum Begegnungs­zentrum umgebaut.
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In diesem Raum wird mal gekocht.

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