Landsberger Tagblatt

Stratosphä­renballon im Karwendelg­ebirge geborgen

Bei dem Projekt des Landsberge­r Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums läuft nicht alles nach Plan. Und auch jetzt müssen sich die Schüler noch gedulden.

- Von Christina Böltl

Monatelang haben die beiden Projektsem­inare Physik und Chemie der elften Klasse des Landsberge­r Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums an dem Ballon getüftelt.

Ende März hob er mit Sonde, Messgeräte­n und chemischen Experiment­en in Richtung Stratosphä­re ab. In etwa 36 Kilometern Höhe platzte der Ballon und die Sonde segelte an einem Fallschirm nach unten. Doch die Landung verlief anders als geplant. Der Forschungs­ballon driftete nach Österreich ins Karwendelg­ebirge ab. Jetzt konnten erste Teile geborgen werden, aber ein wichtiges Teil fehlt noch.

Die Aufregung in der Schule war groß, als die beiden Projektsem­inare Mitte März den Forschungs­ballon in die Stratosphä­re schickten. Auf rund 36 Kilometern Höhe sollte er platzen und im Flachland in der Nähe des Tegernsees landen. Doch aufgrund einer unerwartet­en Höhenström­ung driftete der Ballon der Chemieund Physiksemi­nare nach Österreich ab. Dort landete er oberhalb der Baumgrenze im Karwendelg­ebirge.

Inzwischen haben sich die Schülerinn­en und Schüler mit ihren Lehrkräfte­n daran gemacht, den Ballon und die Sonde von dort zu bergen. Einem Profi sei es nun gelungen, den Fallschirm und Teile des Ballons zu bergen, teilte Lehrer Markus Promberger unserer Redaktion mit. Die Sonde, in der sich Messgeräte und Experiment­e befanden, fehle allerdings noch.

Da die Sonde weiterhin zuverlässi­g ihre Position sendet, wollen die Schüler und Schülerinn­en des DZG nicht aufgeben und planen eine weitere Bergungsmi­ssion. Diese könne allerdings erst nach der Schneeschm­elze stattfinde­n. Denn der Südhang „Wank“, auf dem die Sonde gelandet ist, sei derzeit wegen Lawinengef­ahr nicht zugänglich.

Das Physiksemi­nar hat unter Markus Promberger­s Anleitung den Ballon gebaut. Außerdem wurden Messgeräte angebracht, die etwa Geschwindi­gkeit, Druck, Höhenwinde und UV-Strahlung erfassen sollen.

An der kleinen Styroporbo­x sind auch eine Kamera und zwei verschiede­ne Positionst­racker untergebra­cht. Die ausgewerte­ten Daten sollen später im Physiksemi­nar mit Daten aus dem Internet verglichen werden, um Theorie und Praxis miteinande­r zu verbinden.

Die 19 Schülerinn­en und Schüler der Seminare sollen nicht nur fachliche Kompetenze­n erwerben. Es gehe auch darum zu lernen, wie man eine Projektarb­eit dieser Größenordn­ung umsetzt.

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Foto: Harald Boedrich Schüler hatten einen Stratosphä­renballon gestartet, der über dem Karwendelg­ebirge abgestürzt ist. Das Foto zeigt die derzeit schwer zugänglich­e Fundstelle.

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