Stratosphärenballon im Karwendelgebirge geborgen
Bei dem Projekt des Landsberger Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums läuft nicht alles nach Plan. Und auch jetzt müssen sich die Schüler noch gedulden.
Monatelang haben die beiden Projektseminare Physik und Chemie der elften Klasse des Landsberger Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums an dem Ballon getüftelt.
Ende März hob er mit Sonde, Messgeräten und chemischen Experimenten in Richtung Stratosphäre ab. In etwa 36 Kilometern Höhe platzte der Ballon und die Sonde segelte an einem Fallschirm nach unten. Doch die Landung verlief anders als geplant. Der Forschungsballon driftete nach Österreich ins Karwendelgebirge ab. Jetzt konnten erste Teile geborgen werden, aber ein wichtiges Teil fehlt noch.
Die Aufregung in der Schule war groß, als die beiden Projektseminare Mitte März den Forschungsballon in die Stratosphäre schickten. Auf rund 36 Kilometern Höhe sollte er platzen und im Flachland in der Nähe des Tegernsees landen. Doch aufgrund einer unerwarteten Höhenströmung driftete der Ballon der Chemieund Physikseminare nach Österreich ab. Dort landete er oberhalb der Baumgrenze im Karwendelgebirge.
Inzwischen haben sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften daran gemacht, den Ballon und die Sonde von dort zu bergen. Einem Profi sei es nun gelungen, den Fallschirm und Teile des Ballons zu bergen, teilte Lehrer Markus Promberger unserer Redaktion mit. Die Sonde, in der sich Messgeräte und Experimente befanden, fehle allerdings noch.
Da die Sonde weiterhin zuverlässig ihre Position sendet, wollen die Schüler und Schülerinnen des DZG nicht aufgeben und planen eine weitere Bergungsmission. Diese könne allerdings erst nach der Schneeschmelze stattfinden. Denn der Südhang „Wank“, auf dem die Sonde gelandet ist, sei derzeit wegen Lawinengefahr nicht zugänglich.
Das Physikseminar hat unter Markus Prombergers Anleitung den Ballon gebaut. Außerdem wurden Messgeräte angebracht, die etwa Geschwindigkeit, Druck, Höhenwinde und UV-Strahlung erfassen sollen.
An der kleinen Styroporbox sind auch eine Kamera und zwei verschiedene Positionstracker untergebracht. Die ausgewerteten Daten sollen später im Physikseminar mit Daten aus dem Internet verglichen werden, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden.
Die 19 Schülerinnen und Schüler der Seminare sollen nicht nur fachliche Kompetenzen erwerben. Es gehe auch darum zu lernen, wie man eine Projektarbeit dieser Größenordnung umsetzt.