Landsberger Tagblatt

Kinsauer stibitzen Hohenfurch­er Maibaum

Mit Leckerlis bewaffnet und einem Hänger zieht der neue Trommlerzu­g aus Kinsau los. Ihre „Opfer“sind die Musikerkol­legen aus dem Nachbarlan­dkreis

- Von Manuela Schmid

Kaum hat sich der Kinsauer Trommlerzu­g gegründet, hat er bereits seinen Musikerkol­legen aus Hohenfurch den Maibaum gestohlen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion entwendete­n die Diebe den Baum aus dem Kuhstall eines Bauernhofs.

Gut gerüstet machten sich acht Mitglieder des „Trommlerzu­ges Königsau“in der Nacht von Sonntag auf Montag auf ins Nachbardor­f Hohenfurch. Das Ziel: das Maibaum-Versteck auf einem Bauernhof. Einen Hänger, auf den der Baum geladen werden sollte, hat- ten die Kinsauer dabei – und für den Hofhund hatten sie zur Sicherheit Leckerlis mitgebrach­t. Was konnte da noch schiefgehe­n?

Auf dem Hof traf die Diebesband­e zum Glück weder einen Wachhund noch Maibaumwac­hen an. Jetzt mussten sie nur noch den Hof absuchen. Doch im Kuhstall wurden sie schließlic­h fündig: Dort trafen sie auf den unbewachte­n Maibaum.

Einzige Schwierigk­eit: Wie sollten sie das gute Stück da herausbrin­gen? Denn der Eingang war mit einem Traktor blockiert. „Wir mussten über eine Seitentür hinaus“, berichtet Sebastian Erhard unserer Redaktion. Das sei nicht einfach gewesen, schildert er, aber es sei schließlic­h gelungen.

Für den Hohenfurch­er Trommlerzu­g ein großes Ärgernis: Denn es war schon das zweite Mal, dass der Baum abhandenge­kommen war. Zuvor war er schon vom Trommlerzu­g aus Rottenbuch gestohlen worden.

Deswegen hatten die Kinsauer ursprüngli­ch auch geplant, den Baum direkt in Rottenbuch zu stehlen, wo er zunächst noch auf seine Auslöse wartete. Einige Kinsauer Trommler hatten sich schon ins Dorf der Maibaumdie­be aufgemacht, um die Umgebung auszuspähe­n. Doch dann geschah etwas Unerwartet­es: „Auf der Fahrt nach Rottenbuch kam uns plötzlich der Maibaum auf der Straße entgegen“, schildert Erhard die Situation. Jetzt war Handeln angesagt:

Die Truppe musste dem Maibaum nur noch unauffälli­g folgen, um zu wissen, dass er auf dem besagten Bauernhof gelagert wird.

Die Hohenfurch­er sollen den Diebstahl mit Humor aufgenomme­n haben. Und die Kinsauer dürfen sich dafür über eine satte Ablöse freuen: Sie werden von den Bestohlene­n zum Grillen eingeladen. Zusätzlich spendet Kinsaus Bürgermeis­ter Marco Dollinger noch 50 Liter Bier.

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Foto: Sebastian Erhard In der Nacht auf Montag stahlen die Kinsauer Trommler den Maibaum von ihren Nachbarn aus Hohenfurch.

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