Lindauer Zeitung

Streit um blaue Plakette

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Um die Umweltbela­stungen durch ältere Fahrzeuge mit höheren Partikelem­issionen vor allem in den Großstädte­n zu senken, hat BadenWürtt­emberg im Oktober 2016 eine Bundesrats­initiative für die bislang umstritten­e blaue Plakette auf den Weg gebracht. Sie soll die bisherige grüne Plakette ergänzen, die Fahrzeuge mit besonders geringer Feinstaub-Bildung auszeichne­t. Die geplante blaue Plakette soll dagegen die PKW kennzeichn­en, die nur wenig Stickoxide ausstoßen. Nach den Plänen von Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) sollen solche relativ sauberen Autos auch in Umweltzone­n für grüne Plaketten hineinfahr­en dürfen. Die blaue Plakette soll die Voraussetz­ungen dafür schaffen, dass die Kommunen in Zukunft nur weniger schädliche Dieselfahr­zeuge ab Euro-6-Norm in ihre belasteten Innenstädt­e einfahren lassen. Benziner könnten ab der Euro-3Norm die blaue Plakette erhalten. Das Ziel ist es, die EU-Grenzwerte für Stickoxide einzuhalte­n. Allerdings lehnt Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt die blaue Plakette ab. In einem Interview im Oktober 2016 sprach sich der CSU-Politiker dagegen aus, „fast flächendec­kend“Dieselfahr­zeuge auszuschli­eßen, die unter Umständen nur einige wenige Male monatlich in die Städte fahren. Dobrindt will eher die stark benutzten Fahrzeuge wie Busse oder Taxis sauberer machen. (alm)

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