Macheten-Angriff am Louvre schockt Paris
Mutmaßlicher Islamist attackiert Soldaten – Staatschef Hollande spricht von Terror
PARIS - Ein offenbar islamistisch motivierter Angriff am weltberühmten Pariser Museum Louvre hat am Freitag in Frankreich neue Terrorängste geschürt. Ein mit einer Machete bewaffneter Mann stürzte sich am Freitagvormittag auf eine Militärpatrouille und rief dabei „Allahu akbar“(„Gott ist groß“). Ein Soldat eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer schwer am Bauch, wie Polizeipräfekt Michel Cadot sagte. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen versuchten Mordes und Terrorismus ein.
Der Angriff ereignete sich um kurz vor zehn Uhr morgens an einem der meistbesuchten Touristenziele Frankreichs. An einer Treppe zum Einkaufszentrum Carrousel du Louvre, das mit dem Museum unterirdisch verbunden ist, stürmte der Mann auf einen Soldaten zu und verletzte ihn leicht mit einer Machete, ehe er von fünf Schüssen getroffen wurde. Bürgermeisterin Anne Hidalgo lobte den Einsatz: „Die Person konnte gestoppt werden, bevor sie in den Carrousel du Louvre kam.“Rund 1600 Menschen, meist Touristen, wurden danach von Sicherheitskräften festgehalten und konnten den Komplex erst nachmittags verlassen.
Es gebe „kaum Zweifel“am „terroristischen Charakter“der Tat, sagte Staatschef François Hollande am Rande des EU-Gipfels in Valletta. Er räumte ein, dass Frankreich trotz gesteigerter Sicherheitsmaßnahmen weiter Angriffe von Terroristen fürchten muss. „Die Gefahr besteht, sie wird bleiben, und wir werden das bewältigen müssen“, sagte er.
Auch US-Präsident Donald Trump reagierte über Twitter: „Ein neuer radikaler islamischer Terrorist hat den Louvre in Paris angegriffen. Touristen wurden festgehalten. Frankreich wieder im Visier. Werde schlau daraus, USA.“
Im Carrousel du Louvre sind täglich Tausende Touristen unterwegs, der Louvre wird jedes Jahr von circa sieben Millionen Menschen besucht. Das Museum blieb am Nachmittag geschlossen. Das Viertel an der Rue de Rivoli wurde abgesperrt, die Metro-Station geschlossen.