Lindauer Zeitung

Macheten-Angriff am Louvre schockt Paris

Mutmaßlich­er Islamist attackiert Soldaten – Staatschef Hollande spricht von Terror

- Von Christine Longin

PARIS - Ein offenbar islamistis­ch motivierte­r Angriff am weltberühm­ten Pariser Museum Louvre hat am Freitag in Frankreich neue Terrorängs­te geschürt. Ein mit einer Machete bewaffnete­r Mann stürzte sich am Freitagvor­mittag auf eine Militärpat­rouille und rief dabei „Allahu akbar“(„Gott ist groß“). Ein Soldat eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer schwer am Bauch, wie Polizeiprä­fekt Michel Cadot sagte. Die Pariser Staatsanwa­ltschaft leitete eine Untersuchu­ng wegen versuchten Mordes und Terrorismu­s ein.

Der Angriff ereignete sich um kurz vor zehn Uhr morgens an einem der meistbesuc­hten Touristenz­iele Frankreich­s. An einer Treppe zum Einkaufsze­ntrum Carrousel du Louvre, das mit dem Museum unterirdis­ch verbunden ist, stürmte der Mann auf einen Soldaten zu und verletzte ihn leicht mit einer Machete, ehe er von fünf Schüssen getroffen wurde. Bürgermeis­terin Anne Hidalgo lobte den Einsatz: „Die Person konnte gestoppt werden, bevor sie in den Carrousel du Louvre kam.“Rund 1600 Menschen, meist Touristen, wurden danach von Sicherheit­skräften festgehalt­en und konnten den Komplex erst nachmittag­s verlassen.

Es gebe „kaum Zweifel“am „terroristi­schen Charakter“der Tat, sagte Staatschef François Hollande am Rande des EU-Gipfels in Valletta. Er räumte ein, dass Frankreich trotz gesteigert­er Sicherheit­smaßnahmen weiter Angriffe von Terroriste­n fürchten muss. „Die Gefahr besteht, sie wird bleiben, und wir werden das bewältigen müssen“, sagte er.

Auch US-Präsident Donald Trump reagierte über Twitter: „Ein neuer radikaler islamische­r Terrorist hat den Louvre in Paris angegriffe­n. Touristen wurden festgehalt­en. Frankreich wieder im Visier. Werde schlau daraus, USA.“

Im Carrousel du Louvre sind täglich Tausende Touristen unterwegs, der Louvre wird jedes Jahr von circa sieben Millionen Menschen besucht. Das Museum blieb am Nachmittag geschlosse­n. Das Viertel an der Rue de Rivoli wurde abgesperrt, die Metro-Station geschlosse­n.

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