Lindauer Zeitung

Hendricks erntet Bauern-Shitstorm

Plakat-Aktion des Bundesumwe­ltminister­iums sorgt für Empörung

- Von Sabine Lennartz

BERLIN - Mit neuen „Bauernrege­ln“will Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD) für eine Landwirtsc­haft mit Zukunft werben. „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinest­all zu klein“, heißt eine dieser Regeln. Doch manche Bauern dachten wohl eher, ihr Schwein pfeift, als sie die Plakate sahen. Sie fühlen sich pauschal als Tierquäler verunglimp­ft. Einen Shitstorm auf Facebook hat die Ministerin deshalb geerntet.

Mit der Kampagne „Gut zur Umwelt, gesund für alle“wollte Hendricks zum Auftakt der öffentlich­en Konsultati­onen zur Zukunft der europäisch­en Agrarpolit­ik werben. Doch als Kirstin Karotki, die Bereichsle­iterin Öffentlich­keitsarbei­t vom Bauernverb­and, das erste Plakat am Berliner Flughafen Tegel hängen sah, reagierte sie prompt: „Schließt der Bauer Hof und Stall, brachten die Umweltaufl­agen ihn zu Fall“, konterte der Bauernverb­and. „Die Entrüstung ist sehr groß“, berichtet Karotki, „es herrscht Fassungslo­sigkeit und wir verwahren uns gegen solche Unterstell­ungen.“Wenn man einen Dialog mit den Bauern suche, sei dies kaum der geeignete Einstieg.

Dichterisc­he Unterstütz­ung bekommen die empörten Bauern auch von der Jungen Union. „Fällt Barbara Hendricks sonst nichts ein, schlägt sie auf die Bauern ein“, sagt deren Bundesvors­itzender Paul Ziemiak. Das sei „billiger Populismus auf dem Rücken unserer Bäuerinnen und Bauern.“

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