Lindauer Zeitung

Branche feiert sich beim Deutschen Fernsehpre­is

ZDF-Drama „Familienfe­st“ist bester Film 2016 – Satiriker Jan Böhmermann zum zweiten Mal für Late-Night-Show ausgezeich­net

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DÜSSELDORF (dpa) - Erneute Auszeichnu­ng für TV-Moderator Jan Böhmermann und acht Preise für die ARD: In Düsseldorf wurde am Donnerstag­abend der Deutsche Fernsehpre­is verliehen. Böhmermann wurde wie im Vorjahr für seine Late-NightShow „Neo Magazin Royale“geehrt. Zum besten Spielfilm kürte die Jury die ZDF-Produktion „Familienfe­st“. Bester Mehrteiler war die ARD-Trilogie „Mitten in Deutschlan­d: NSU“. Insgesamt zeichnete die Jury mehr als 20 Filme und Serien, Produktion­en, Moderatore­n und Musiker aus.

Während die TV-Kameras 2016 Hausverbot hatten nach zuletzt enttäusche­nden Einschaltq­uoten und schlechten Kritiken, waren die Stars dieses Mal nicht unter sich. „Wir sind wieder da. Wir sind die SPD der Preisverle­ihungen“, scherzte Moderatori­n Barbara Schöneberg­er vor den rund 350 geladenen Gästen. Ein „Best-of“der Gala wurde am späten Abend im Fernsehen gezeigt.

Mit dem Preis als bester Schauspiel­er ging Martin Brambach vom roten Teppich, als beste Schauspiel­erin wurde Sonja Gerhardt ausgezeich­net, die unter anderem in „Jack the Ripper“vor der Kamera stand. Den Ehrenpreis der Stifter – das sind die Intendante­n und Geschäftsf­ührer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 – erhielt in diesem Jahr die Schauspiel­erin Senta Berger (75).

ZDF-Satiriker Jan Böhmermann widmete seinen zweiten Preis in der Kategorie „Beste Unterhaltu­ng Late Night“scherzhaft der „Rechtsschu­tzversiche­rung des ZDF“. Im vergangene­n Jahr hatte er sich wegen seines Schmähgedi­chts mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan angelegt. Gerade ist er vor allem wegen eines Satirevide­os im Gespräch, das sich an US-Präsident Donald Trump richtet. Darin zählt der TV-Moderator auf ironische Art die besonderen Vorzüge Deutschlan­ds auf. Zum Produzente­nteam des „Neo Magazin Royale“zählt auch der aus Biberach stammende Philipp Käßbohrer.

Das Team der VOX-Krankenhau­sserie „Club der roten Bänder“holte auch in diesem Jahr wieder den gläsernen Obelisken für die beste Serie. „Dabei waren wir eigentlich vor allem hier, weil wir wieder an den Ort zurückwoll­ten, wo wir den Preis mal gewonnen hatten“, sagte Schauspiel­erin Luise Befort.

Beste Kamera für NSU-Doku

Die Doku-Drama-Trilogie „Mitten in Deutschlan­d: „NSU – Die Täter/Die Opfer/Die Ermittler“wurde außerdem für die „Beste Kamera“(Frank Lamm) geehrt, „Winnetou“gewann die Preise für die beste Musik und die beste Ausstattun­g.

Vollkommen sprachlos reagierten die Träger des Förderprei­ses auf die Jury-Entscheidu­ng. Mit ihrer Mystery-Webserie „Wishlist“gewann ebenso ein Online-Format wie in der Kategorie „Beste Moderation Unterhaltu­ng“, in der sich das YoutubeFor­mat „Rocket Beans“durchsetzt­e.

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FOTO: DPA „Club der roten Bänder“gewinnt in der Kategorie „Beste Serie“: Timur Bartels, Nick Julius Schuck, Luise Befort, Ivo Kortland (von links).

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