Lindauer Zeitung

Löwen holen Klopps Chef

Ian Ayre verlässt den FC Liverpool, um künftig bei 1860 München zu arbeiten

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MÜNCHEN (fil/SID/dpa) - Drei Pressemitt­eilungen hat der TSV 1860 München – jener Zweitligis­t, der zuletzt drei Zeitungen die Dauerakkre­ditierunge­n für die Heimspiele entzog und ansonsten fast nur noch über Pressemitt­eilungen mit der Öffentlich­keit kommunizie­rt – am Freitag veröffentl­icht. Während es sich bei der dritten um eine mittlerwei­le fast obligatori­sche vermeintli­che „Richtigste­llung“eines Zeitungsar­tikels und bei der zweiten um die Mitteilung einer Vertragsau­flösung mit einem Spieler handelte, hatte es die erste Mitteilung in sich: Die Münchner Löwen werden demnächst wieder einen ordentlich­en Geschäftsf­ührer haben – und der ist eine große Lösung. Der Brite Ian Ayre wechselt vom englischen Spitzenclu­b FC Liverpool zu 1860. Giesing statt Liverpool, zweite Liga statt Premier League, Vitor Pereira statt Jürgen Klopp. Der bisherige Chef des früheren Dortmunder Trainers Klopp soll den TSV 1860 zurück in die Bundesliga führen. Diesmal wirklich.

Nach der Verpflicht­ung des internatio­nal erfahrenen und titelbehän­gten Trainers Pereira und mehrerer Wintertran­sfers mit interessan­ter Vita setzt der auch bei den Löwenfans nicht unumstritt­ene Investor Hasan Ismaik damit den kostspieli­gen Umbau des Clubs fort. „Der Verein gehört für mich zweifelsoh­ne zurück in die deutsche Bundesliga“, ließ sich der 53-jährige Ayre in der Presseauss­endung des Vereins zitieren. Zuvor hatte er sich mit Liverpool nach zehnjährig­er Zusammenar­beit auf eine vorzeitige Auflösung seines eigentlich noch bis Saisonende laufenden Vertrages geeinigt.

Die Verpflicht­ung Ayres war in Giesing seit Langem erwartet worden, er galt als absoluter Wunschkand­idat Ismaiks. Dass er sich nun wirklich dem Club anschließt, bei dem in den letzten Jahren eine unwirklich scheinende Personalfl­uktuation herrschte, wirkt dennoch wie eine Sensation. Ayre gilt als äußerst seriös und hochgeschä­tzt in der Branche, im November 2016 wurde er vom englischen Fußballver­band zum Manager des Jahres gewählt. „Per Datum heute gehört der TSV 1860 München weder zu den größten noch zu den besten Vereinen in Deutschlan­d. Aber es gibt ein großes Potenzial zur Verbesseru­ng dieses Zustands“, ließ Ayre verlauten. „Wenn nur die Größe zählen würde, wäre der Elefant und nicht der Löwe König der Tiere! Erfolg kommt nur dann zustande, wenn alle an einem Strang ziehen und mit einer Stimme sprechen – auf und neben dem Spielfeld. Es wird mein Job sein, dass genau dies eintritt.“

Am Freitag verloren die Löwen erst einmal 1:2 (1:2) bei Arminia Bielefeld. Es wird ein langer Weg für den Neu-Löwen Ayre.

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FOTO: IMAGO Ian Ayre, hier mit seiner Partnerin bei einem Spiel des FC Liverpool, wechselt aus England nach München.

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