Showstar: Lady Gaga
Tut sie es? Oder tut sie es nicht? Schon vor ihrem großen Auftritt in der Halbzeitshow beim Super Bowl wurde gerätselt, wie weit Lady Gaga in ihrer Show gehen wird. Wagt sie beim Football-Endspiel der NFL, dem größten Fernsehereignis des Jahres, ein politisches Statement gegen Donald Trump? Im Wahlkampf hatte Lady Gaga offen Hillary Clinton unterstützt. Muss sich das Millionenpublikum auf einen Eklat vorbereiten? Oder nutzt sie die Gelegenheit nur, um eines ihrer extravaganten Outfits zu zeigen? Der Auftritt des 30-jährigen Popstars sorgt schon vorab für Wirbel. Im Netz formierte sich auch Widerstand, Zehntausende forderten in einer Online-Petition: Tauscht Lady Gaga gegen Hip-Hop.
Ein Neuling ist die als Lady Gaga bekannte Stefani Germanotta in der Super-Bowl-Supershow keineswegs: 2016 hatte sie die amerikanische Nationalhymne auf dem Feld geschmettert, in glitzerrotem Hosenanzug mit rotem Lidschatten und blauen Fingernägeln. „Totale Perfektion“, titelte die Zeitung „USA Today“, das Internet quoll über vor Begeisterung über ihre Interpretation des „Star-Spangled Banner“. Wie auch immer die Show ausfällt: Mit dem Auftritt treibt „Mother Monster“ihren Wandel von der PopProvokateurin zur zugänglicheren Country-Rockerin voran. Mit ihrem Album „Joanne“verabschiedete sich Lady Gaga im Oktober vom Freak-Status und tauschte ihr Abendkleid aus rohem Fleisch gegen den pinkfarbenen Cowboyhut. 2016 sang sie bei den Grammy- und OscarVerleihungen sowie der Modenschau einer großen Marke für Damenunterwäsche, sprich: für den Mainstream.
Lady Gaga ist ein Profi der großen Bühne. Die Show, die rund 900 Millionen Zuschauer sehen werden, soll ein Highlight ihrer Karriere sein. „Ich plane das, seit ich vier war, also weiß ich genau, was ich tun werde“, sagt sie. Man darf gespannt sein.
Johannes Schmitt-Tegge, dpa