Sigmarszeller Wehr verärgert, weil neues Auto noch nicht bestellt ist
Sechs Brände und zwölf weitere Einsätze ergaben ein „eher ruhiges Jahr“
SIGMARSZELL (lz) - Hauptthema bei der diesjährigen Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sigmarszell ist der Kauf eines Mannschaftstransportwagens gewesen. Das alte Fahrzeug sei wegen diverser Defekte nicht mehr einsatztauglich und müsse im Notfall sogar von den Kameraden angeschoben werden, damit es überhaupt noch anspringt, schilderten die Feuerwehrleute. Daher sehen es Kommandant Michael Hiller und seine Mannschaft als äußerst wichtig an, ein neues Fahrzeug zu kaufen, heißt es im Bericht der Feuerwehr.
Damit soll das schnelle Ausrücken und Helfen im Notfall weiterhin gesichert sein. Der Sigmarszeller Gemeinderat sehe das wohl etwas anders, hieß es bei dem Treffen. Trotz zweier Beschlüsse für einen neuen Mannschaftstransportwagen gebe es für diesen immer noch keine Ausschreibung. Dabei hätten der Kommandant und seine Helfer die Daten dafür „in mühsamer Arbeit“erstellt. Stattdessen wolle der Gemeinderat in einer weiteren Sitzung im Februar noch einmal darüber diskutieren, ob ein neues Fahrzeug beschafft wird.
Sollte in dieser Sitzung wieder keine endgültige Entscheidung getroffen werden, müsse der alte Feuerwehrsprinter für mehrere tausend Euro repariert werden – was er im Endeffekt gar nicht mehr wert sei. Vor zwei Jahren habe es geheißen, der alte Mannschaftstransportwagen müsse nur noch einmal fit gemacht werden für den Tüv. Dann habe man in den darauffolgenden zwei Jahren Zeit, ein neues Fahrzeug zu bestellen. Nun sei die Zeit verstrichen, der alte Sprinter bekomme unter Umständen keinen TÜV mehr und der „neue“Mannschaftstransportwagen fehle noch immer.
Bürgermeister Jörg Agthe ging in seiner Rede auf das Problem ein und versicherte, er habe das Möglichste versucht. Er wolle sich dafür einsetzen, dass so schnell wie möglich ein neues Fahrzeug bestellt werde. Denn für Agthe sei klar: Das Wichtigste sei ein zuverlässiges Fahrzeug im Feuerwehrhaus.
Im Übrigen bedankte sich der Bürgermeister im Namen der Gemeinde bei den Feuerwehrleuten für ihr großes Engagement. Darüber hinaus lobte er die sehr gute Jugendarbeit.
Wolfgang Endres, Mitglied der Kreisbrandinspektion im Landkreis Lindau, berichtete in der Generalversammlung über den Digitalfunk, der noch immer nicht ausgereift sei. Auch Endres betonte, wie wichtig der Kauf eines neuen Mannschaftstransportwagens sei und hofft, dass es noch in diesem Jahr eine Fahrzeugweihe in Sigmarszell geben werde.
Rückblickend auf das Jahr 2016 war es mit 18 Einsätzen, darunter sechs Bränden, vier technische Hilfeleistungen und einigen Verkehrsregelungen und –absicherungen ein „eher ruhiges“Jahr. „Betrachtet man jedoch den Besuch der vielen Fortbildungen, war es ereignisreicher, als es scheint“, so Kommandant Hiller.
Jugendwart Dominic Breyer blickte stolz auf das vergangene Jahr zurück. Besonders freute er sich über den Zuwachs in der Jugend und das sehr erfolgreiche Berufsfeuerwehrwochenende der Jugendfeuerwehren aus Sigmarszell, Niederstaufen, Weißensberg und Bösenreutin. Vorsitzender Sebastian Johler blickte auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins zurück. Er lobte vor allem das große Engagement der Helfer rund um den jährlichen Viehscheid in Schlachters und bedankte sich ganz herzlich bei Joe Gapp, der bei der Organisation und Bereitstellung der Maschinen beim jährlichen Viehscheid einen sehr großen Beitrag leistet.