Lindauer Zeitung

Die Insolvenz von MWS: Was bisher geschah

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Es war ein Schock für die Mitarbeite­r von MWS: Am 25. November gibt das Management der Gießerei MWS bei einer Mitarbeite­rversammlu­ng bekannt, dass beim Amtsgerich­t in Ravensburg ein Insolvenzv­erfahren für die deutschen Standorte Friedrichs­hafen (320 Mitarbeite­r) und Garching (150 Mitarbeite­r) beantragt wurde. Der Grund für diesen Schritt: Der Häfler Betrieb kann die Verluste der Garchinger Filiale nicht mehr tragen. Die beiden Standorte sind durch einen Beherrschu­ngszunächs­t vertrag aneinander gekettet, den noch der Vorbesitze­r – der Schweizer Konzern Georg Fischer – abgeschlos­sen hatte. Dieser Vertrag machte aus den einstigen Schwesteru­nternehmen Friedrichs­hafen und Garching eine wirtschaft­liche Einheit – die Filiale am See wurde zur Mutter, die in Bayern zur Tochter. Diese Altlast blieb dem Unternehme­n MWS erhalten, nachdem es 2012 die beiden Standorte übernommen hatte. Zunächst sei es gelungen, das jährliche Garchinger Minus von fünf Millionen Euro auf drei Millionen und 2014 auf eine Million Euro zu drücken, erklärte Geschäftsf­ührer Josef Stiegler kurz nach der Insolvenz. In den darauffolg­enden Jahren sei dieser Verlust aber wieder angestiege­n – und zwar soweit, dass das Geschäftsj­ahr 2015 negativ endete und der Abschluss 2016 drohte, „noch negativer zu werden“, verriet Stiegler. Im Zuge der Insolvenz wurde die wirtschaft­liche Einheit von Friedrichs­hafen und Garching wieder aufgelöst. (lz)

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