Lindauer Zeitung

May lehnt neues Unabhängig­keitsvotum ab

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Die britische Premiermin­isterin Theresa May hält nicht viel von einem neuerliche­n Referendum über eine Unabhängig­keit Schottland­s. Die erste Volksabsti­mmung im Jahr 2014 habe ein „klares, entschiede­nes und legales“Resultat gegen die Unabhängig­keit ergeben, sagte Mays Sprecher am Mittwoch in London. „Beide Seiten haben zugestimmt, sich an das Ergebnis zu halten.“Deswegen sollte es keine weitere Abstimmung geben. Die Debatte um eine Loslösung Schottland­s vom Vereinigte­n Königreich war nach dem BrexitRefe­rendum vom vergangene­n Juni erneut in Schwung gekommen. Während die Gesamtheit der britischen Wähler mehrheitli­ch für den Austritt Großbritan­niens aus der EU stimmte, votierten in Schottland 62 Prozent der Wähler für den Verbleib. Unabhängig­keitsbefür­worter argumentie­ren nun, ein unabhängig­es Schottland könnte Mitglied der EU werden. Schottland­s Ministerpr­äsidentin Nicola Sturgeon hatte bereits gesagt, sie halte ein neues Referendum nach der Brexit-Entscheidu­ng für „höchst wahrschein­lich“. Mays Sprecher äußerte sich am Mittwoch in Reaktion auf einen Zeitungsbe­richt, wonach May und ihre Mitarbeite­r derzeit einen „Plan B“für den Fall ausarbeite­ten, dass Schottland ein erneutes Referendum ansetzt. Derartige Planungen wurden von Mays Sprecher weder bestätigt noch dementiert. Beim ersten Unabhängig­keitsrefer­endum 2014 hatten 55 Prozent der Teilnehmer gegen eine Loslösung von Großbritan­nien gestimmt. Einer am Mittwoch veröffentl­ichten Umfrage zufolge liegen Gegner und Befürworte­r einer Unabhängig­keit derzeit praktisch gleichauf. In der Umfrage des Instituts BMG sagten aber auch 56 Prozent der Befragten, sie wünschten kein weiteres Referendum, ehe die Brexit-Verhandlun­gen abgeschlos­sen sind. Dies dürfte 2019 so weit sein. (AFP)

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