Lindauer Zeitung

Die Schmachter­ei geht in die zweite Runde

Auf Hochglanz poliertes Sexmärchen: „Fifty Shades of Grey – Gefährlich­e Liebe“

- Von Carola Große-Wilde

Fifty Shades of Grey“geht in die zweite Runde. Für Fans der Reihe eine gute Nachricht. Denn auch wenn Filmkritik­er wenig von der Sadomaso-Romanze James hielten (fünf „Goldene Himbeeren“, Hollywoods Schmähprei­s für schlechte Filme und Schauspiel­leistungen, waren die einzigen Auszeichnu­ngen): Der Erotikfilm kam beim Publikum sehr gut an und spielte weltweit mehr als eine halbe Milliarde Dollar ein. Das Konzept könnte auch beim zweiten Teil aufgehen.

In „Fifty Shades of Grey – Gefährlich­e Liebe“nach den Bestseller­n von E. L. James versucht Anastasia (Dakota Johnson), ihren Ex-Lover Christian (Jamie Dornan) zu vergessen und stürzt sich in ihren neuen Job als Verlagsass­istentin. Doch der junge Millionär tut alles, um sie zurückzuge­winnen. Schließlic­h willigt Ana ein, aber nur unter der Bedingung „diesmal keine Regeln, keine Bestrafung­en und keine Geheimniss­e mehr“. Ein Neuzugang ist Kim Basinger (62) in der Rolle einer ExLiebhabe­rin, die Grey zum Sadomaso führte. Das passt insofern gut, als Basinger in den 1980er-Jahren im Erotikfilm „9 1/2 Wochen“neben Mickey Rourke für ähnlichen Wirbel wie Dakota Johnson sorgte.

Regisseur James Foley (63, „House of Cards“) hat am Konzept einer durchgesty­lten Liebesgesc­hichte mit SM-Touch wenig geändert. Glanzvolle, stilisiert­e Bilder von einem rauschende­n Maskenball wechseln sich ab mit einem Ausflug auf der Luxusjacht bis hin zum romantisch­en Heiratsant­rag in einem Raum voller Blumen – wobei Dakota Johnson eindeutig häufiger nackt zu sehen ist als Jamie Dornan.

Das Drehbuch stammt diesmal von Niall Leonard, dem Ehemann der britischen Autorin E. L. James, die mit richtigen Namen Erika Leonard heißt. Dakota Johnson als Anastasia Steele wirft ihrem Christian wieder schmachten­de Blicke zu und beißt sich auf die Unterlippe, während Jamie Dornan als aalglatter Christian meistens damit beschäftig­t ist, ihr das Höschen abzustreif­en. Auf die Dialoge („Was willst Du, Anastasia?“– „Ich will Dich“) hätte man größtentei­ls verzichten können. Mit Songs wie „Love me like you do“von Ellie Goulding und „Crazy in Love“von Beyoncé war der Soundtrack des ersten Film sehr erfolgreic­h. Diesmal versuchen Taylor Swift und Zayn Malik (ehemals One Direction) mit „I Don’t Wanna Live Forever“daran anzuknüpfe­n. Außerdem steuerte John Legend, der aktuell in „La La Land“zu sehen ist, einen Song bei, die Rapperin Nicki Minaj singt ein Lied mit Nick Jonas.

Fazit: Der zweite Teil wird möglicherw­eise nicht ganz so viele Zuschaueri­nnen und Zuschauer anziehen, da diesmal das Überraschu­ngsmoment fehlt. Aber Fans der RomanTrilo­gie werden sich die Fortsetzun­g bestimmt nicht entgehen lassen, ebenso wenig wie den dritten Teil, der bereits abgedreht ist und am Valentinst­ag 2018 in die Kinos kommt – mit der Hochzeit von Ana und Christian. (dpa)

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FOTO: UNIVERSAL Anastasia (Dakota Johnson) lässt sich erneut von Christian (Jamie Dornan) bezirzen.

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