Pralles englisches Kleinstadtleben
Die Bewährung des Jimmy Rose (Donnerstag, Arte, 20.15 Uhr) -
Zwölf Jahre hat Jimmy Rose (Ray Winstone) für einen bewaffneten Raubüberfall im Gefängnis gesessen. Bei seiner Entlassung ist er 61 und fängt noch einmal von vorn an – als Vater, Ehemann und Großvater. Doch auch wenn er sich bemüht, es sind nicht alle erfreut, ihn wieder an ihrer Seite zu haben. Bei seiner Rückkehr strahlen nur Enkel und Tochter, Ehefrau Jacky weniger, und sein Sohn ist gar nicht erst erschienen. Mit all seinen Eigenheiten und Unarten eckt Jimmy nämlich nicht nur bei der Bewährungshelferin an. Als er erfährt, dass seine Enkelin Ellie in schwierige Verhältnisse abgerutscht ist und bei ihrem heroinabhängigen Geliebten wohnt, schreitet Jimmy ein, getreu seinem Motto „Auf jede Aktion folgt eine Reaktion“. Damit gefährdet er seine Bewährung und droht, wieder hinter Gitter zu kommen. Die englische Miniserie unter der Regie von Adrian Shergold bietet das pralle Leben in einer britischen Kleinstadt. Keine aufgesetzten Serienszenarien, keine allzu verzweigten Nebenschauplätze, kein überflüssiges Blabla, und vor allem keine deutschen Seriengesichter. Ray Winstone ist der perfekte Jimmy, ein Grantler mit Herz und ein unbeugsamer Zeitgenosse, der auch mal weinen kann. Schade, dass nach drei Teilen Schluss ist. Bei Jimmy Rose könnte man glatt zum Serienfan werden.