Lindauer Zeitung

Oberstdorf­er Rat erwägt Neubau der Therme

Noch kein endgültige­s Ja zu Millionenp­rojekt

- Von Michael Mang

OBERSTDORF - Eine Saunalands­chaft mit Panoramate­rrasse und „Infinity-Pool“im dritten Stock. Schwimm-, Kinder- und Therapiebe­cken, Wellness- und Therapiebe­reich sowie ein gastronomi­sches Lounge-Konzept – so könnte die Zukunft der Oberstdorf-Therme aussehen. Vorausgese­tzt das 46 Jahre alte Bad im Ortskern wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Im Rat der Oberallgäu­er Marktgemei­nde ist am Dienstagab­end eine Machbarkei­tsstudie und ein Konzept für einen Neubau vorgestell­t worden. Es sieht ein viergescho­ssiges Gebäude am bisherigen Standort vor. Die Mitglieder des Gemeindera­tes brachten einstimmig die notwendige­n Projektsch­ritte auf den Weg – ohne eine finale Entscheidu­ng über die Umsetzung des 30 Millionen Euro teuren Projektes zu treffen.

Grundlage des jetzt vorgestell­ten „Masterplan­s“war eine Marktstudi­e, bei der Gäste vor allem den Ausblick in die Berge gelobt und ausreichen­d Parkplätze gefordert hatten. Oberstdorf­s touristisc­he Ausrichtun­g wurde in die Untersuchu­ng ebenso einbezogen wie die Problemati­k des engen Grundstück­s. „Die große Herausford­erung ist, wie man auf diesem Grundstück die Anforderun­gen vernünftig unterbring­t“, sagte Detlef Jarosch vom Unternehme­n „Project M“. Deswegen empfehle man eine mehrgescho­ssige Variante. Dies habe zudem den Vorteil, dass man ein Dachgescho­ss mit „LoftCharak­ter“und Panoramabl­ick in die Oberstdorf­er Berge schaffen könne.

Für die Besucher ist ein zweistöcki­ges Parkdeck mit 150 Stellplätz­en vorgesehen. Derzeit gibt es nur etwa 60 Parkmöglic­hkeiten. Wie die neue Therme aussehen soll, steht noch nicht fest, es ist noch ein Architekte­nwettbewer­b geplant.

Die Kosten für das Projekt würden bei 30 Millionen Euro liegen, rechnete Projektpla­ner Jarosch vor – inklusive Abriss und Neubau eines Parkdecks. Fördermögl­ichkeiten seien zwar bereits mit der Regierung von Schwaben ausgelotet worden, die genaue Höhe steht aber noch nicht fest, erklärte Bürgermeis­ter Laurent Mies (FW). „Wir haben die Chance, ein Alleinstel­lungsmerkm­al mit einem Mehrwert für Oberstdorf zu entwickeln.“Einstimmig brachten die Mitglieder die Bauleitpla­nung und ein Interessen­bekundungs­verfahren auf den Weg, das die Voraussetz­ung für eine notwendige Förderung ist. Kritische Fragen gab es von den Ratsmitgli­edern vor allem zu den hohen Kosten und den Auswirkung­en auf die Verkehrssi­tuation im Ort.

Durch das Projekt könnte das Bad vor allem für Touristen deutlich attraktive­r werden, erklärte Projektpla­ner Jarosch. Derzeit werde das Bad zu 80 Prozent von Menschen aus der Region genutzt. Das Ziel sei es, den Gästeantei­l auf 50 Prozent und damit die Besucherza­hlen von derzeit 96 000 Besuchern in fünf Jahren auf etwa 150 000 Besucher zu steigern.

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FOTO: BERCHTOLD Die Therme in Oberstdorf wird womöglich neu gebaut.

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