Lindauer Zeitung

Innenminis­ter Herrmann: Mindestens 1700 „Reichsbürg­er“in Bayern

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MÜNCHEN (lby) - Der sogenannte­n Reichsbürg­er-Bewegung werden in Bayern derzeit mindestens 1700 Menschen zugerechne­t, 1600 weitere Personen werden aktuell noch von den Behörden überprüft. Darunter sind 15 Polizeibea­mte und vier weitere Staatsbedi­enstete, bei denen der Verdacht auf Zugehörigk­eit zu der Bewegung besteht. Diese Zahlen nannte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch im Innenaussc­huss des Landtags. Dem „harten Kern“rechnen die Behörden 150 bis 200 Menschen zu. In 40 Fällen seien die Betroffene­n eindeutig der rechtsextr­emistische­n Szene zuzuordnen, sagte Herrmann.

„Reichsbürg­er“erkennen die Bundesrepu­blik nicht als Staat an. Sie behaupten, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Sie sprechen Grundgeset­z, Behörden und Gerichten die Legitimitä­t ab und akzeptiere­n keine amtlichen Bescheide.

12 der 15 Polizisten, gegen die Disziplina­rmaßnahmen eingeleite­t wurden, sind nach Angaben Herrmanns aktive Beamte, die drei anderen sind im Ruhestand. Sechs Polizisten wurden vom Dienst suspendier­t, bei den sechs anderen reichten die Erkenntnis­se dafür bislang nicht aus. Auch gegen drei weitere Staatsbeam­te laufen Disziplina­rverfahren, einem Arbeitnehm­er wurde bereits gekündigt.

Der Anteil von Waffenbesi­tzern unter den „Reichsbürg­ern“ist nach Angaben Herrmanns überdurchs­chnittlich hoch. Bislang hätten 130 Waffenbesi­tzer eindeutig der Bewegung zugeordnet werden können, 33 wurden bereits entwaffnet. Weitere 240 Verdachtsf­älle würden geprüft.

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FOTO: DPA Joachim Herrmann

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