Neue Stadtbibliothek am Stadtpark in Kempten
An der Stelle der Tiefgaragen-Einfahrt soll ein markantes Gebäudes entstehen, in dem die Bücherei viel mehr Platz hat als in der Orangerie
KEMPTEN (jan) - Im Kemptener Stadtpark soll über der Einfahrt zur Sparkassen-Tiefgarage eine neue Stadtbibliothek entstehen. Mit dieser Idee hat Oberbürgermeister Thomas Kiechle kürzlich die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats überrascht. Auslöser war der Vorschlag eines Stadtplaners im Gestaltungsbeirat, an dieser Stelle als optisches Gegenstück zum Sparkassensitz ein Gebäude zu errichten. Kiechle kann sich an „einer derart prominenten Stelle in der Stadt“allerdings keine private Bauinvestition vorstellen, sondern nur etwas, „das der Öffentlichkeit zugutekommt und von der äußeren Gestaltung her einen echten Akzent setzt“.
Kiechle sagte: „Wenn am Stadtpark an einer Stelle, an die ich gar nicht zu denken gewagt hätte, eine Bebauung von Fachleuten befürwortet wird, dann sehe ich das als eine Chance, die so nicht wiederkommt.“Nach „einer schlaflosen Nacht“sei ihm der Gedanke gekommen, das Thema mit einem Neubau der Stadtbibliothek zu verbinden. Diese ist derzeit in der Orangerie hinter der Residenz untergebracht „und platzt aus allen Nähten“. Zudem können manche Kemptener die Bücherei nicht nutzen, da nicht alle Räume in dem historischen Gebäude barrierefrei zu erreichen sind.
Jetzt also ein Neubau. Kiechle hat die Idee zunächst daraufhin prüfen lassen, ob bis zu 3000 Quadratmeter Nutzfläche möglich sind. Immerhin müsse in ein Gebäude ja die Tiefgaragen-Einfahrt integriert werden „und die nimmt im Erdgeschoss einiges an Platz in Anspruch“. Auch den Fraktionsvorsitzenden wurde das Projekt vorgestellt. Für eminent wichtig halte er die architektonische Qualität der Gestaltung. Hier dürfe kein Zweckbau errichtet werden, sagt Alexander Hold von den Freien Wählern. „Einen Traum in den Raum gestellt“sieht Andreas Kibler (CSU), eine „einmalige Chance“Siegfried Oberdörfer (SPD), eine „bestechende Lösung“Ullrich Kremser (FDP). „Die Idee hat was“ist der erste Eindruck von Thomas Hartmann (Grüne). Und was wird aus der Orangerie, sofern der Neubau verwirklicht wird? „Dazu gibt es noch keine konkrete Idee“, sagt Oberbürgermeister Kiechle. Könnte dies ein Standort für Kunstausstellungen werden? Über die Notwendigkeit, dafür Platz zu schaffen, wird ebenfalls seit Langem diskutiert. „Wäre eine Möglichkeit“, sagt Kiechle. Durchaus vorstellbar sei aber auch eine Gastronomie in dieser attraktiven Umgebung.