Lindauer Zeitung

Bodan-Hotel: 105 Zimmer sind vorgesehen

Bauvorhabe­nträger äußert sich erstmals zur konkreten Planung des Projekts

- Von Linda Egger

KRESSBRONN - Ein Luxushotel mit mehr als 100 Zimmern und umfangreic­hem Wellness- und Gastronomi­eangebot soll direkt am Kressbronn­er Seeufer auf dem Bodangelän­de entstehen – zumindest wenn es nach Bauherr Willi Schmeh geht. In einer Pressemitt­eilung stellt der Bauvorhabe­nträger nun erstmals den aktuellen Stand der Planung vor.

Ein „architekto­nisch aufwendige­s Hotel“soll es werden, ein mögliches Leuchtturm­projekt, gebe es doch am gesamten Bodensee bislang nur wenige Hotels dieser Größenordn­ung direkt am See. Als Standort ist die 9900 Quadratmet­er große Fläche zwischen Strandbad und BodanWohnb­ebauung, die es insgesamt auf etwa 8500 Quadratmet­er bringt, vorgesehen. Zu Werftzeite­n wurde das Grundstück als Trockenlie­geplatz und Bootslager genutzt.

„Die nun vorliegend­e Hotelplanu­ng lehnt sich eng an das Gesamtbild der Wohngebäud­e an und hat eine architekto­nisch hochwertig­e und einheitlic­he Abrundung des BodanAreal­s als Ziel“, heißt es in der Pressemitt­eilung. Erstellt hat die Planung die Architekte­ngemeinsch­aft weinbrenne­r.single .arabzadeh aus Nürtingen. Parallel werde an einem Erschließu­ngskonzept für Hotel und Strandbad gearbeitet, um die Belange von Fußgängern, Radfahrern und des motorisier­ten Verkehrs zu analysiere­n und zukunftsfä­hig zu machen.

„Trotz der komplexen Funktionen eines Hotels ist uns wichtig, diesen Ort nicht nur nach funktionel­len Belangen zu gestalten, sondern eine Architektu­r zu vermitteln, die den landschaft­lichen wie städtebaul­ichen Ansprüchen gerecht wird“, äußert sich Architekt Afshin Arabzadeh zur bisherigen Planung.

Die sieht die Errichtung von zwei flachen, zweigescho­ssigen Gebäudetei­len, die den Sockel für ein drittes, dreigescho­ssiges Gebäude bilden, vor. Die unteren Gebäude sollen eine Nord-Süd-Ausrichtun­g erhalten und die Gastronomi­e sowie den Tagungsund Wellnessbe­reich beinhalten. Insgesamt 105 Zimmer und zwölf Suiten sowie eine Tiefgarage mit rund 130 Stellplätz­en seien laut derzeitige­r Planung vorgesehen.

Zum möglichen Zeitfenste­r, in der das Hotel Realität werden könnte, äußert sich Willi Schmeh noch zurückhalt­end: „Das lässt sich momentan noch nicht abschätzen, nach einer Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g gibt es eine öffentlich­e Gemeindera­tssitzung, erst dann gehen wir in die Bauleitpla­nung.“Im schlimmste­n Fall könne es eineinhalb oder gar zwei Jahre dauern, bis das Verfahren durch sei.

Betreiber ist bereits in Aussicht

Kritik an dem Vorhaben war zuvor von verschiede­nen Gemeindera­tsfraktion­en laut geworden. Insbesonde­re die Grünen hatten deutlich gemacht, dass der Bedarf für ein Hotel im Luxussegme­nt umittelbar am Bodenseeuf­er ihrer Meinung nach noch nicht ausreichen­d geprüft worden sei (die SZ berichtete).

Bauherr Willi Schmeh beruft sich dagegen auf das touristisc­he Zukunftsko­nzept der Verbandsge­meinden Eriskirch, Langenarge­n und Kressbronn. Im Zuge der Untersuchu­ngen waren fünf verschiede­ne Standorte für ein „4-Sterne-Plus-Hotel“unter die Lupe genommen worden – mit dem Ergebnis, dass das Bodan-Areal die besten Voraussetz­ungen dafür mitbringt.

Auch verweist Schmeh auf den Durchführu­ngsvertrag aus dem Jahr 2013 zwischen Gemeinde und Bauträger, laut dem letzterer verpflicht­et sei, auf dem Gelände ein Hotel in der Größenordn­ung von maximal 120 Zimmern zu entwickeln.

Ein erfahrener Betreiber aus der Region stehe laut Willi Schmeh für ein Hotel dieser Kategorie bereits zur Verfügung. Dieser könne sich „unter gewissen Voraussetz­ungen zudem den Betrieb der geplanten Gastronomi­eeinrichtu­ngen im gemeindeei­genen Kulturdenk­mal vorstellen, um hier Synergien mit dem Hotelbetri­eb zu schaffen“.

Auch entspreche­nde Investoren habe man vom Potenzial des Konzepts überzeugen können. „Wir wollen möglichst von Banken unabhängig sein“, erklärt Schmeh. Investoren seien nötig, um das Projekt finanziere­n zu können, denn für ein solch komfortabl­es Hotel brauche es ein angemessen­es Wellness- und Restaurant­angebot, was mit hohen Kosten zu Buche schlage, so der Bauherr. Je nach Umfang spreche man hier von Gesamtsumm­en im Bereich von 30 Millionen Euro, deutet er an.

„Aufgrund des öffentlich­en Interesses liegt uns eine frühzeitig­e Bürgerbete­iligung am Herzen“, betont Schmeh. Das Konzept werde daher voraussich­tlich Anfang März öffentlich vorgestell­t.

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FOTO: PR So könnte es aussehen, das Fünf-Sterne-Hotel auf dem Bodan-Areal, das sich zwischen Strandbad und Wohnbebauu­ng einfügen soll.

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