Narren nehmen Rathausumbau aufs Korn
Der Narrenbaum am Nonnenhorner Stachus stand in wenigen Minuten
NONNENHORN (jule) - Wenn die Gemeindeverwaltung über eine gläserne Garage für den Narrenbenz nachdenkt und im Rathauskeller das Skelett des Bauamtsleiters gefunden wird – dann ist in Nonnenhorn Fasnet. Auch in diesem Jahr hat das „hysterische Rathaus“wieder für viele Lacher gesorgt. Auch, oder vielleicht gerade, weil die Narren mit einer Aushilfe arbeiten mussten.
Zu Beginn lief aber alles noch nach Plan: Kurz nach 18 Uhr sind die Rebläuse und Traubenhüter begleitet von der Narrenmusik mit ihrem Narrenbaum zum Stachus spaziert. Schon wenige Minuten später hatten die Traubenhüter den Baum aufgestellt. Danach kamen die ReblausMädels mit ihrer Tanzeinlage dran, die wieder einmal so begeisterte, dass sie eine Zugabe liefern mussten.
Sylvia Jakob muss einspringen
Dann hatte eigentlich das „hysterische Rathaus“seinen Auftritt. „Wir sind aber überhaupt nicht glücklich. Denn die Nadine wurde von der Influenza niedergestreckt“, erklärten Lothar Emser und Christian Kuprella. Weil das „hysterische Rathaus“ohne Frau aber nichts ist, musste eine neue her. Und die beiden Männer hatten sich natürlich schon im Vorfeld überlegt, wer diese Rolle übernehmen könnte: Sylvia Jakob, die bessere Hälfte von Bürgermeister Rainer Krauß.
Jakob zierte sich nur kurz, setzte sich dann aber beherzt zwischen die beiden Narren – und lieferte eine Show ab, als hätte sie das Skript geprobt. Zusammen mit Emser und Kuprella sinnierte sie darüber, ob unter dem neuen Gemeindepark eine Tiefgarage gebaut werden sollte, „mit Fußweg zum See“, denn dann wäre auch das Nonnenhorner Parkplatzproblem gelöst.
Oder ob es für die Entsorgung des Rathaus-Tresors wirklich eine professionelle Firma gebraucht hätte. „Aber der Versuch, ihn bei EbayKleinanzeigen gegen Selbstabholung zu verscherbeln, ist leider gescheitert“, stellten sie fest. Im feuchten Rathauskeller könne man Schwammerl züchten, oder, wie Sylvia Jakob vorschlug, einfach einen Wellnesstempel eröffnen. Vorher muss irgendwer allerdings noch das Skelett entfernen, das dort liegt. Um wen es sich dabei handelt, konnten die drei nicht final klären. „Aber vielleicht ist es der Bauamtschef, der dort unten ein langes Nickerchen gehalten hat.“