Es hat sich ausgetuckert
Das „Funk-Bähnle“zwischen Kressbronn und Langenargen fährt ab dieser Saison nicht mehr
KRESSBRONN - In der kommenden Tourismussaison wird Kressbronn eine Attraktion weniger haben. Das „Funk-Bähnle“, das bislang während der Sommermonate zwischen Langenargen und Kressbronn getuckert ist, wird in diesem Jahr nicht mehr fahren.
Bislang wurde das Funk-Bähnle von den Gemeinden Kressbronn und Langenargen sowie dem Betreiber Funk Touristik aus Krumbach bei Tettnang gemeinsam finanziert. Doch nachdem Langenargen in diesem Jahr die „Echt-Bodensee-Card“(EBC) eingeführt hat, hat die Gemeinde keinen Bedarf mehr für das „Funk-Bähnle“, da Feriengäste mit der EBC kostenlos den öffentlichen Personennahverkehr nutzen können, und ist aus dem Projekt ausgestiegen.
Seit Juni 2011 war das Bähnle, in dem mit seinen zwei Anhängern bis zu 60 Personen Platz nehmen konnten, für Touristen und Einheimische unterwegs. Vom Campingplatz in Gohren ging es über Kressbronn nach Langenargen, vier Runden hat das Bähnle pro Tag gedreht. Aus Kressbronner Sicht hätte das beliebte Zügle gerne auch in dieser Saison, die traditionell an Ostern beginnt, weiterfahren dürfen.
Nicht mehr rentabel
Überlegungen, den Betrieb auch ohne den Zuschuss aus Langenargen aufrecht zu erhalten, habe es durchaus gegeben – „aber den Anteil von Langenargen hätten wir natürlich nicht stemmen können“, erklärt Elisabeth Grammel, Leiterin der Kressbronner Tourist-Information.
Doch auch die Option, das Bähnle in die EBC zu integrieren, stellt für Anton Funk, Inhaber des Busunternehmens Funk Touristik und Betreiber des Bähnles, keine Lösung dar. „Irgendjemand muss es ja schließlich bezahlen“, erklärt er auf SZNachfrage. Für ihn rentiere sich der Betrieb schlichtweg nicht mehr ohne die Beteiligung Langenargens. „Wenn da nicht alle an einem Strang ziehen, sehe ich da wenig Möglichkeiten“, so Funk.
Er selbst bedauert den Wegfall. Er hätte das Zügle gerne weiterhin durch die beiden Seegemeinden rollen lassen. „Ich denke, es war schon eine Attraktion und auch immer gut frequentiert – dadurch, dass wir auch den Campingplatz in Gohren angefahren sind, sind auch immer viele Kinder mitgefahren“, so Funk. „Aber nun ist es so. Wenn es sich nicht rentiert, kann man nichts machen.“
Mit dem Zugfahrzeug und den beiden Anhängern kann der Busunternehmer nun nichts mehr anfangen, das Bähnle in Kressbronn und Langenargen war das einzige dieser Art, das er in der Region betrieben hat. „Das steht nun zum Verkauf“, erklärt er.
Eine Alternative für Touristen, von Gohren nach Langenargen zu kommen, könnte es jedoch mit dem Kressbronner Bürgerbus geben. „Derzeit finden Gespräche dazu statt“, lässt Elisabeth Grammel wissen. So sei angedacht, dass der Bürgerbus eine zusätzliche südliche Schlaufe von Gohren über Tunau und Kressbronn nach Langenargen auf der bisherigen Strecke des FunkBähnles fahren werde.
Mit der Gästekarte soll die Fahrt kostenlos sein, so Grammel. Näheres, beispielsweise zu welchen Zeiten der Bus fahren könnte, sei jedoch noch nicht entschieden. Weiterhin geben werde es außerdem die Kutschfahrten, die Landwirte aus dem Ort als Sightseeing-Tour anbieten und bei denen sich die Landschaft ebenfalls in aller Ruhe genießen lasse.