Erfolgreich mit Soßen, Salzen, Tee und Molke
Innerhalb von 25 Jahren hat sich der Betrieb von Aurelia Nachbaur aus Simmerberg erfolgreich entwickelt
SIMMERBERG (olwi) - Mit Allgäuer Naturprodukten zum Erfolg: Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich der Betrieb von Aurelia Nachbaur aus Simmerberg zum Erfolgs-Unternehmen entwickelt. Angefangen hat die heute 53-Jährige allein, indem sie mit einem geliehenen Auto und einem geliehenen Verkaufsstand zu Wochenmärkten fuhr und dort Käse aus Böserscheidegg verkaufte. Inzwischen umfasst die Angebotspalette rund 50 Produktgruppen, wird über zwei Läden, drei Verkaufsstände und das Internet verkauft, und sorgt für Arbeit für 35 Beschäftigte. Jetzt steht ein Generationswechsel an: Heuer will Aurelia Nachbaur das Unternehmen ihrem Sohn Dominik Köhler übergeben.
Aurelia Nachbaur verweist allerdings nicht nur auf die vergangenen 25 Jahre, sondern auf eine längere Tradition. So zogen ihre Großeltern Magdalena und Friedrich Nachbaur von Simmerberg nach Oberjoch und eröffneten dort eine Drogerie samt Fotogeschäft. „Schon damals spielten Kräuter und das Wissen um die Heilkraft der Natur eine große Rolle“, blickt sie zurück.
Ihre Eltern Lore und Anton Nachbaur zogen dann nach Bad Wörishofen und eröffneten dort ein Reformhaus – und ließen sich von den Lehren von Pfarrer Sebastian Kneipp inspirieren. Aurelia Nachbaur griff beides später wieder auf: Das Wissen um Heilkräuter und die Kneipp’sche Lehre. Sie ergänzte es um regionale Produkte. Eine wichtige Rolle spielte dabei von Beginn an die Molke. „Mit ihr ging es in die Selbstständigkeit“, blickt sie zuürck. Frisch verarbeitetes Molkepulver nahm sie als Grundlage für ein Gesundheitsgetränk in ihr Angebot auf.
Kurzzeitig gab es einen Laden in Weiler, seit fast 20 Jahren aber auch den Laden in Simmerberg. Vor vier Jahren kam ein Geschäft in Oberstdorf dazu. Sehr früh stieg Aurelia Nachbaur in den Internet-Handel ein. Schon seit 13 Jahren bietet sie ihre Produkte dort zum Verkauf an. Inzwischen sind es rund 20 000 Kunden, die sie auf diese Weise beliefert.
Kräuersalze, Suppen, Soßen, Tees, Hanf und Molke sind heute die Kernprodukte. Hauptsächlich von Landwirten aus dem Westallgäu und dem Bregenzerwald bezieht sie die Rohstoffe. Das Verarbeiten, Mischen und Verpacken erfolgt im alten Lehrerhaus in Simmerberg. Jeweils ein Drittel ihres Umsatzes macht Aurelia Nachbaur inzwischen über das Internet, den Verkauf in den beiden Läden und auf Wochenmärkten sowie über rund 300 Wiederverkäufer in ganz Deutschland.
Ein besonderes Jahr
2017 soll ein besonderes Jahr für Aurelia Nachbaur werden. So plant sie, das Geschäft komplett ihrem Sohn Dominik Köhler zu übergeben. Der 30-Jährige ist gelernter Einzelhandelskaufmann und im dritten Jahr bei „Aurelia“tätig. Zwei weitere Geschäfte sollen möglichst bald eröffnen – in Füssen und in Lindau. Und für die Produktion soll eine neue Halle entstehen. „Hier suchen wir noch das geeignete Grundstück“, sagt Dominik Köhler. Der Kundenstamm wachse täglich und mache eine Expansion notwendig. Zudem sei geplant, künftig auch spezielle Gebinde für die Gastronomie anzubieten.
Aurelia Nachbaur will sich künftig vor allem Vorträgen widmen. Über die Heilkraft von Kräutern will sie berichten, im September die zweiten Kneipp-Gesundheitstage in Oberstdorf veranstalten und in der Schauküche dort ihr Wissen ums gesunde Kochen weitergeben.