Lindauer Zeitung

Staatsregi­erung und Kreis Schweinfur­t gegen neue Stromtrass­en in Franken

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SCHWEINFUR­T (lby) - Der Landrat des Kreises Schweinfur­t, Florian Töpper (SPD), hat sich gegen die geplanten zwei neuen Stromtrass­en nach Grafenrhei­nfeld ausgesproc­hen. Die Bundesnetz­agentur solle stattdesse­n bei den Stromnetzb­etreibern auf eine dezentrale­re Energiever­sorgung dringen, forderte Töpper. Der Netzbetrei­ber Tennet hatte im aktuellen Netzentwic­klungsplan vorgeschla­gen, zwei neue Wechselstr­omleitunge­n zu bauen, um Strom aus erneuerbar­en Energien vom Norden in den Süden zu transporti­eren. Dafür müssten 80 und 85 Kilometer lange oberirdisc­he Stromtrass­en neu gebaut werden.

Das bayerische Kabinett hatte sich bereits in der vergangene­n Woche gegen die Trassen ausgesproc­hen. „Die Region um Grafenrhei­nfeld muss gegenüber den ursprüngli­chen Ausbauplän­en entlastet, Bestandstr­assen müssen so weit wie nur möglich genutzt werden“, hatte Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner (CSU) erklärt.

Im Netzentwic­klungsplan ist eine Leitung mit dem Projektnam­en „P44“vom thüringisc­hen Altenfeld aus vorgesehen und die Leitung „P43“aus dem hessischen Mecklar. Von den unterirdis­chen Gleichstro­mtrassen „Südlink“und „Südostlink“sind diese Wechselstr­omleitunge­n unabhängig.

Nach Aufforderu­ng der Bundesregi­erung hat Tennet für „P43“und „P44“Alternativ­en berechnet, die statt aus Neubauten aus dem Ausbau bestehende­r Trassen bestehen. Die Bundesnetz­agentur müsse nun entscheide­n, welche Varianten weiter verfolgt werden, sagte eine Tennet-Sprecherin. Die Staatsregi­erung lehnt die Leitung aus Thüringen samt ihrer Alternativ­e ab, da beide über bayerische­s Gebiet verliefen. Im Fall der Leitung aus Hessen macht sie sich für die Alternativ­e „P43mod“stark – diese würde nur Hessen betreffen.

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FOTO: DPA Die Energiewen­de macht den Bau neuer Stromtrass­en nötig.

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