Lindauer Zeitung

Schluss mit der WLAN-Wüste

- Von Rasmus Buchsteine­r politik@schwaebisc­he.de

Freier Zugang zum Internet, offenes WLAN in Cafés und Restaurant­s – eigentlich sollte alles schon längst kein Problem mehr sein. Doch jetzt muss das gerade erst beschlosse­ne Gesetz auch schon wieder überarbeit­et werden, denn Rechtssich­erheit für alle Beteiligte­n hatte es nicht gebracht. Anbieter, die ihren Kunden drahtloses Internet angeboten haben, mussten weiterhin fürchten, von Abmahnanwä­lten für Urheberrec­htsverletz­ungen verantwort­lich gemacht und wegen illegaler Downloads zur Kasse gebeten zu werden.

Der neue Gesetzesen­twurf verspricht endlich Klarheit. Er würde die Betreiber offener Netze auch von der Pflicht befreien, sie mit einem Passwort zu schützen. Abhilfe verspricht unter anderem, dass der Zugang zu einschlägi­gen illegalen Download-Seiten nach entspreche­ndem richterlic­hem Beschluss gesperrt werden könnte. Das mag den Apologeten eines gänzlich freien Internets ein Dorn im Auge sein, wäre aber angesichts der berechtigt­en Interessen derer, die Urheberrec­hte an Songs oder Filmen besitzen, durchaus verhältnis­mäßig. Auch die Argumentat­ion des Ministeriu­ms, dass in Zeiten zunehmende­r Verbreitun­g von Bezahl-Streaming-Diensten im Abo die Bedeutung illegaler Downloads abnimmt, leuchtet ein.

Damit aus der WLAN-Wüste Deutschlan­d nun endlich ein Paradies für die mobile Internet-Nutzung werden kann, ist jetzt Tempo angesagt. Viel Zeit bis zur nächsten Bundestags­wahl bleibt jedenfalls nicht mehr.

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