Lindauer Zeitung

Datensamme­ln ohne Wehrlein

Der Worndorfer könnte auch bei Abschlusst­ests vom 7. bis 10. März fehlen – Hamilton und Vettel überzeugen

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BARCELONA (dpa/SID) - Der Worndorfer Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein muss auch um seinen Einsatz bei den abschließe­nden Testfahrte­n kommende Woche bangen, selbst sein Einsatz beim Saisonstar­t am 26. März in Australien ist weiterhin offen. Erst Ende dieser Woche wollen die Ärzte entscheide­n, ob der Sauber-Neuzugang nach seiner Nackenbles­sur Grünes Licht für die ersten Runden im neuen Auto erhält. „Ich verlasse mich ganz auf ihren Rat. Gesundheit geht vor“, sagte Wehrlein am Rande des Testauftak­ts der Formel-1-Teams in Barcelona. Der 22-Jährige hatte sich die Wirbelverl­etzung im Januar bei einem Unfall beim sportlich wertlosen „Race of Champions“in Miami zugezogen.

Für Wehrlein steuert am Dienstag und Donnerstag der Ferrari-Reservist Antonio Giovinazzi den neuen Sauber-Boliden bei den ersten Probetagen. Gestern sammelte Wehrleins schwedisch­er Teamkolleg­e Marcus Ericsson fleißig Daten mit dem neuen Auto, zeitweise bauten die Mechaniker dafür auch eine Gitterkons­truktion an die Seite des Boliden. Wehrlein betonte, er könne sein Trainingsp­rogramm im Vorfeld der Saison weitgehend fortsetzen. „Es geht nur um die Freigabe der Ärzte. Wie groß die Chance ist, kann ich nicht sagen. Schmerzen hatte ich nach dem Unfall keine. Jetzt hoffe ich, dass die Heilung schnell geht.“Sollte er auch für die letzten Tests vom 7. bis 10. März in Barcelona ausfallen, könnte auch sein Start beim Saisonauft­akt am 26. März in Australien gefährdet sein. Sauber müsste dann entscheide­n, ob Wehrlein trotz fehlender Fahrpraxis antreten darf.

In jedem Fall sei es aktuell unangenehm, nur zuschauen zu dürfen. „Es tut natürlich weh. Ich würde am liebsten selbst im Auto sitzen und fahren, trotzdem bin ich hier, um so viel wie möglich zu lernen und zu sehen, was mit den neuen Reifen und Autos geht“, sagte Wehrlein: „Für mich gibt es viel zu lernen, auch wenn ich nicht im Auto sitzen kann.“

Der verpassten Möglichkei­t eines Wechsels zum Weltmeiste­r-Renn- stall Mercedes trauert Wehrlein indes nicht hinterher. „Das habe ich schon wieder ganz vergessen. Seit dem Moment, an dem klar war, dass ich dieses Jahr für Sauber fahre, bin ich so fokussiert auf diese Aufgabe hier und konzentrie­re mich nur darauf“, sagte er. Nach dem Karriereen­de von Weltmeiste­r Nico Rosberg hatte Wehrlein lange als heißer Kandidat auf die Nachfolge bei den Silberpfei­len gegolten. Am Ende bekam jedoch der erfahrener­e Finne Valtteri Bottas den Zuschlag. Sauer ist Wehr- lein deswegen nicht. „Ich will das Beste aus dieser Saison heraushole­n“, sagte Wehrlein, der seine Debütsaiso­n im Vorjahr beim Hinterbänk­ler-Team Manor absolviert hatte.

Schnellste­r am Montag war der dreimalige Weltmeiste­r Lewis Hamilton im Mercedes. Der 32-Jährige verdrängte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (Heppenheim) mit 0,113 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dafür fuhr Vettel 128 Runden – so viele wie kein anderer.

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FOTOS: IMAGO Marcus Ericsson sammelte im Sauber Daten, sein Worndorfer Teamkolleg­e Pascal Wehrlein (unten) konnte nur zuschauen.
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