Plötzlich auftauchende Kunst
In einem Laden an der Heidenmauer in Lindau eröffnet am Samstagabend ein Pop-Art-Store
LINDAU (cf) - Normalerweise kennt man das von Großstädten, nun eröffnet am Samstagabend erstmals eine Pop-up-Galerie in Lindau. Sabine Kottenrodt hat dazu eine Reihe Künstlerkollegen um sich geschart, welche die ehemaligen Räume eines Telefonladens an der Heidenmauer mit Kunst beleben wollen.
Was aber bedeutet Pop-up-Store eigentlich? Das ist ein meist kurzfristiges und provisorisches Einzelhandelsgeschäft, dabei steht „pop up“für „plötzlich auftauchen“. Die Idee dazu kam Kottenrodt spontan, denn die Räume direkt neben dem Zebrastreifen vor der Heidenmauer stehen nun schon länger leer. Die Schaufenster gefielen ihr, und bei einer Besichtigung stellte sie fest, wie geräumig dieses Geschäft eigentlich ist. Eigene Gemälde zieren nun schon seit einiger Zeit die Schaufenster, aber eigentlich schwebte der Malerin und Schmuckdesignerin mehr vor, bis eben die Idee zu dem Pop-up Store kam.
Acht Künstler nehmen an dem Projekt teil
Mittlerweile ist die Anzahl der teilnehmenden Künstler aus verschiedenen Bereichen auf acht gewachsen, nachdem ursprünglich die Hälfte vorgesehen war. „Ich könnte noch mehr aufnehmen, aber dafür sind es nun doch nicht genug Räume“, freut sich Kottenrodt über die Bereitschaft der Künstler hier in der Region.
Neben dem Raum 1, in dem Kottenrodt Bilder und Schmuck-Unikate anbietet, ist der Raum 2 Familie Klobassa vorbehalten. Christian Klobassa zeigt hier Lichtobjekte und Skulpturen, Thomas Klobassa stellt Grafik-Design und Digitaldrucke dazu. Und Ulrich Klobassa ergänzt den Raum mit Grafiken aus seinem Repertoire des experimentellen Schaffens. Freie Stellen sind mit kleinen Werke von Andrea Thalparpan, die sie mit Tusche und Pigmentliner erstellt hat, behängt.
Aktgemälde und Bilder von Schuhen in Rot
Cornelia Stiefenhofer füllt ihren Raum 3 mit Fotografie und Malerei. Auch Raum 4 ist der künstlerischen Fotografie vorbehalten: Hier zeigt Jörn Lorenz einen Ausschnitt seines Schaffens. Im Vorraum zwischen Raum 1 und 4 sind ebenfalls Fotografien aus einem gemeinsamen Projekt mit Sabine Kottenrodt zu sehen.
Nicht nur Akte, sondern auch Schuhe sind wiederum das Lieblingsthemen von Jolanta Szalanska, die das Zimmer im ersten Stock belegt hat, das über eine Stiege von Raum 1 aus erreichbar ist. Bei den Gemälden, die sie hier anbietet, dominiert die Farbe Rot.
Das ganze Projekt ist ein Pop-up Store, der am Samstagabend an der Heidenmauer plötzlich erscheinen wird und sich eine Weile dort halten wird oder an anderer Stelle wieder auftauchen wird.