Glunk zeigt Tier- und Tanzbilder
Künstlerin stellt in der Galerie Plattform 3/3 aus – Eröffnung am Kunstfreitag
FRIEDRICHSHAFEN - Knapp drei Wochen vor dem Kunstfreitag am 3. März hat Romana Glunk in der Galerie Plattform 3/3 schon ihre Ausstellung aufgebaut, die am Kunstfreitag eröffnet wird.
Menschen und Tiere, Bewegung und Gesichtsausdrücke sind die Themen von Romana Glunk. Schafe und auch Hühner haben es der in Fluorn-Winzeln auf der Baar lebenden Malerin angetan. Schafe erinnern sie an ihre Kindheit auf der Alb. Wenn eine Herde durchs Dorf zog, sie mit dem Schäfer sprechen konnte, bescherte das ein Glücksgefühl. Ihre Bilder zeigen die Vertrautheit mit den Tieren. Ob eine dynamische Herde sich ausbreitet, zwei Schafe auf schmalem Weg durch die Landschaft wandern oder einzelne Gesichter einem entgegenschauen. Rote Spuren erinnern daran, dass ihr Weg zur Schlachtbank führen kann, ein Gefühl der Traurigkeit macht sich breit. Dann wieder stehen zwei Schafe behäbig vor dem Betrachter, blicken ihn an. Sie wachsen aus dem sorgsam aufgebauten Hintergrund. Spannung erwächst aus dem Spiel der Farben, die keineswegs realitätsgebunden sind, sie wächst auch aus den dynamisch gesetzten Konturen. Bis zu 20 Schichten lege sie übereinander, erzählt Glunk. Manchmal sei ein Bild auch schon mit fünf Schichten fertig. Irgendwie steht sie in der Nachfolge der berühmten Biberacher Tiermaler Anton Braith und Christian Mali oder von Ferdinand Schmalzigaug aus Friedrichshafen, der ebenfalls im 19. Jahrhundert für seine Schafbilder bekannt war. Romana Glunk macht sichtbar, dass die Schafe zwar als ruhige Tiere gelten, aber über ihre eigene Dynamik verfügen. Nicht minder lebendig sind Glunks Hühnerscharen, die daheim geblieben und nur auf der Homepage zu sehen sind.
Ganz von der Dynamik der Bewegung bestimmt sind ihre Tanz-Szenen, Impressionen von Pina Bauschs Umsetzung des „Frühlingsopfers“(Le sacre du printemps). Frauen, die ausgelassen in den Frühling tanzen, sich ganz dem Rhythmus, der Bewegung hingegeben, und doch wissend, dass eine von ihnen geopfert werden wird. Das macht den Tanz exzessiv, existenziell.
Wir empfinden es als grausam, doch in alten Kulturen gab es solch unerbittliche Rituale, dass jemand geopfert wird, damit es der Gemeinschaft Glück bringt. Ein Sinnbild auch dafür, wie eng im menschlichen Leben Freude und Leid, Leben und Tod beieinander liegen. Expressive Kraft strahlen die Gesichter aus, die Körper scheinen in der Bewegung erstarrt. Eindrucksvolle Darstellungen, stark figurativ – stärker abstrahiert wären sie leichter zu ertragen. Der Betrachter muss sich dieser Herausforderung stellen.
Die Ausstellung wird am Kunstfreitag, 3. März, um 19 Uhr eröffnet, sie ist bis 19. März zu sehen, jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.
Schafe und auch Hühner haben es der in Fluorn-Winzeln auf der Baar lebenden Malerin angetan.