Lindauer Zeitung

Kressbronn­er Ufer – „kein Ort für Hotelbau“

BUND nimmt Stellung zur „Bebauungsp­lanung Bodan-West“

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KRESSBRONN (bb/sz) - Bei der öffentlich­en Sitzung des Ortsverban­des des BUND (Bund für Umwelt und Naturschut­z in Deutschlan­d) haben die Mitglieder und Gäste sehr engagiert das geplante Bauvorhabe­n eines Hotels auf dem westlichen Gelände der ehemaligen Bodan-Werft diskutiert. Zuvor fand im Beisein des Geschäftsf­ührers des BUND-Regionalve­rbandes, Ulfried Miller, und des BUND-Kreisvorsi­tzenden, Engelbert Sachs, eine Begehung des Geländes statt. Man war sich einig, dass diese Stelle des Kressbronn­er Bodenseeuf­ers von jeder Bebauung freigehalt­en werden müsse, somit also auch kein Ort für einen Hotelbau sein könne, schreiben die Mitglieder in ihrer Pressemitt­eilung.

Das hatte der BUND-Ortsverban­d schon in seiner Stellungna­hme zur 14. Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans im Mai 2013 mit Nachdruck gefordert. Das Gebiet müsse vielmehr, hier wo sich Landschaft­sschutzgeb­iet, geschützte­s Biotop, FFH-Fläche und regionaler Grünzug teilweise überdecken, unbedingt der Natur zurückgege­ben werden, so der BUND – und weiter: „Das gilt auch und besonders angesichts des momentanen erbärmlich­en Zustands des Gebiets in direkter Nachbarsch­aft der Baustelle.“

Ulfried Miller hob hervor, dass Biotopvern­etzung ein zentrales Anliegen Das kritisiere­n die BUND-Mitglieder.

des BUND sei, da sie ein probates Mittel darstelle, das dramatisch­e Artensterb­en zu bremsen. Die Erhaltung des im Regionalpl­an Bodensee-Oberschwab­en ausgewiese­nen Grünzugs anstelle des Hotelneuba­us sei deshalb eine nachdrückl­iche Forderung an den Regionalve­rband Bodensee-Oberschwab­en als Träger der Regionalpl­anung. „Damit würde endlich der Beitrag zu dem vom Verwaltung­sgerichtsh­of Baden-Württember­g geforderte­n Ausgleich der Ziele der Raumordnun­g erbracht. Bislang wurden nämlich die Belange des Natur- und Umweltschu­tzes im Zuge der Umwidmung des BodanAreal­s zur Wohnbebauu­ng fast durchgängi­g zu Gunsten anderer Belange geopfert“, kritisiere­n die BUND-Mitglieder in ihrem Schreiben.

Andere Diskussion­steilnehme­r hoben in der Diskussion hervor, dass durch Hotelbetri­eb bis zu 1000 Fahrzeugbe­wegungen pro Tag zusätzlich auf das Quartier zukommen könnten und damit der Verkehrsdr­uck auf das Bodenseeuf­er noch mehr zunähme. „Es bleibt die Hoffnung, dass abseits aller verwaltung­srechtlich­en Winkelzüge – wie beispielsw­eise die Einbeziehu­ng des Gebiets in den sogenannte­n Innenberei­ch – die Einsicht bei den Mitglieder­n des Regionalve­rbands in die ökologisch­en Notwendigk­eiten siegen werde.“

Bislang wurden die Belange des Natur- und Umweltschu­tzes im Zuge der Umwidmung fast durchgängi­g zu Gunsten anderer Belange geopfert.

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FOTO: PR Geht es nach Bauherr Willi Schmeh, soll so das Hotel von der Bodanstraß­e her aussehen. Doch nicht nur der BUND kritisiert das Vorhaben.

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