Sentinel-2B wird in Raketenspitze montiert
Am 7. März geht’s 786 Kilometer nach oben
IMMENSTAAD (sz/af) - Ingenieure von Airbus Defence and Space aus Immenstaad bereiten derzeit den Start von Sentinel-2B vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana vor. Europas nächster Copernicus-Satellit soll am 7. März mit einer Vega-Rakete ins All geschossen werden.
Das Copernicus-Programm ist ein Gemeinschaftsvorhaben unter der Führung der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms liefern Fernerkundungsdaten für Dienste in den Bereichen Umwelt und Sicherheit.
Sentinel-2B soll, wie sein 2015 gestarteter „Zwilling“, Sentinel-2A, optische Bilder vom sichtbaren Licht bis zum kurzwelligen Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums liefern und damit mehr Farbe ins Copernicus-Programm bringen.
Der 1,1 Tonnen schwere Satellit wird mit einer Multispektralkamera aus dem Hause Jena Optronic aus 786 Kilometern Höhe optische Bilder auf 13 Spektral-Kanälen mit einer Auflösung von 10, 20 oder 60 Metern bei einer einzigartigen Streifenbreite von 290 Kilometern liefern. Die Optikauslegung des Multispektralbildgebers biete unübertroffene Bildqualität über ein sehr breites Sichtfeld, teilt Airbus mit.
Die Sentinel-2-Mission besteht aus zwei identischen Satelliten, die um 180 Grad versetzt in einer Konstellation im selben Orbit positioniert sind. Die beiden Satelliten werden den Globus alle 100 Minuten umrunden und die gesamte Landfläche der Erde, alle großen Inseln und alle Binnen- und Küstengewässer alle fünf Tage neu erfassen. Das ermöglicht, Veränderungen auf der Erdoberfläche zeitnah festzustellen und Gebiete im Blick zu halten.
Die gesammelten Daten sollen vor allem zur Überwachung in den Bereichen Landnutzung, Bodenversiegelung, Bodenbewirtschaftung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturkatastrophen (Überschwemmungen, Waldbrände, Erdrutsche, Erosion) und zur Unterstützung humanitärer Hilfsmissionen genutzt werden. Umweltbeobachtungen in Küstenbereichen gehören ebenso zum Aufgabenspektrum wie die Überwachung von Gletscher-, Eisund Schneeflächen.