Lindauer Zeitung

FDP will eine andere Planung für die Hintere Insel

Weniger Bebauung soll im Bereich der Gleise und des Seeparkpla­tzes andere Straßenfüh­rungen ermögliche­n

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LINDAU (lz) - Bevor sie bei der Bürgerrund­e in der kommenden Woche wieder mit jedem Interessie­rten diskutiere­n, hat die FDP mit Freunden bei einem internen runden Tisch die Wettbewerb­e und Auszeichnu­ngen für die Hintere Insel und das CofelyGelä­nde bewertet. Nun stellt die FDP für die Insel eigene Vorstellun­gen vor. Auch das Thema Eichwaldba­d hat die Runde laut einer Pressemitt­eilung kurz diskutiert.

Die Planungen für die Hintere Insel sind laut Stadtrat Ulrich Jöckel „unzureiche­nd überlegt“. Die massive Überbauung der Gleisfläch­en, aber auch die Umwidmung des Seeparkpla­tzes zu einer „monströsen Siedlung“verändere dort den Charakter der Insel. Im Gespräch mit Stadtplane­rn sei ersichtlic­h geworden, „dass nur Bauwahn und Maximierun­g im Fokus standen, nicht aber eine konzeption­elle Analyse und bedarfsger­echte Zukunftsst­ruktur“. Jöckel schreibt von „NobelSlums“. Die FDP vermisst die Verlängeru­ng der Fußgängerz­one bis zum Bodensee, also in Richtung Pulverturm. Das städtebaul­iche Konzept binde keineswegs die Altstadt mit der neuen „Weststadt“zusammen. Jöckel und seine Mitstreite­r fordern zudem das Freihalten der Aussichtsb­ereiche westlich des Inselbahnh­of.

Obwohl Verwaltung und Stadtrat schon Fakten geschaffen hätten, will die FDP eine Änderung der Pläne, die Jöckel eine „Fehl-Stadtplanu­ng“nennt. In seiner Pressemitt­eilung schließt der FDP-Stadtrat einen Bürgerents­cheid nicht aus. Er hofft aber, dass Bürger und Stadtrat möglicherw­eise im noch laufenden Prozess für das Verkehrsko­nzept Klimo sich nochmals mit den Plänen befassen. „Auch wenn die Bahngleise nach wie vor den direkten Durchgang der Fußgängerz­one Richtung Schachener Bucht und See verhindern, könnte möglicherw­eise an dieser Stelle eine neue Fußgänger-Brücke gebaut werden und die Alt- mit der Neustadt verbindet.“

Beim Bahnhof dürfe sich Lindau keine Chancen verbauen

Jöckel fordert Lösungen, die sehr weit in die Zukunft reichen, „denn keiner kann sagen, ob die Deutsche Bahn auch in 20 oder 50 Jahren noch alle acht Gleise mit den vier bis sechs Bahnsteige­n dort benötigt, oder aber die Zugangsebe­nen zu den Zügen weiter nach Norden verlegt“. Auf keinen Fall dürfe Lindau durch massive Gebäude eine Verlängeru­ng der Maximilian­straße für alle Zeiten verbauen. „Das wäre eine weitere Todsünde unseren nächsten Generation­en gegenüber“, meinte ein anderer Teilnehmer. Wie die FDP sich die Hintere Insel vorstellt, hat sie auf Grundlage eines in der LZ abgedruckt­en Plans skizziert.

Beim Eichwaldba­d hängt laut Jöckel „alles davon ab, ob nun der Investor Schauer die CA-Immo-Flächen erwerben wird, zu welchem Preis und welche Zugeständn­isse dann die Stadt und der Stadtrat dem Investor zur weiteren Überplanun­g und zur Reduzierun­g des doch immensen Kaufpreise­s geben müssen“. OB Gerhard Ecker, Stadtrat und Verwaltung wirft Jöckel restloses Versagen vor, weil die Stadt die Flächen nicht selbst gekauft hat. Die FDPRunde hätte sich eine gemeinsame Entwicklun­g mit Stadt, Grundstück­sbesitzer und einem Investor gewünscht. Die Therme sei auf jeden Fall wünschensw­ert, leider jedoch nicht optimal platziert und mit kleineren Becken. Aus dem großen Bürgerund Familienba­d werde ein „gewinnopti­miertes Investoren­modell“.

Viele Fragen hat die FDP zur Entwicklun­g in Reutin. Dabei dürfe man nicht nur das ehemalige Cofely-Gelände sehen. Erweiterun­g des Lindaupark­s und die Unterführu­ng des Berliner Platzes mit einem Fly-Under gehörten dazu. Außerdem müssten die Verantwort­lichen die Folgen für die Insel bedenken. Ohne Parkplätze drohe Leere im Winter. Und dann könne Lindau auch keine Tagungen holen. Lindau dürfe die Insel nicht zu einem „Sommer-TourismusP­latz“degradiere­n, deshalb seien viele Parkplätze am Karl-Bever-Platz nötig. Allerdings schaffe der neue Hasenweidw­eg Fakten. Dabei würde sich Jöckel dort eine tiefer gelegte Straße wünschen, so dass man einfach eine Parkebene darüber schaffen könnte, die sich in das Landschaft­sbild einfügen würde.

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FOTO: LTK Als erfolgreic­h wertet die LTK die Auftritte von Renate Zückert und ihren Kolleginne­n bei Tourismusm­essen.

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